Mit dem Motorola One Fusion+ versucht der Hersteller sich ein weiteres Mal in der umkämpften Mittelklasse zu platzieren und zu behaupten. Das scheint auch ganz gut zu klappen, denn das Smartphone kann durchaus überzeugen. Das Display ist 6,5 Zoll groß und löst in ausreichend scharfem Full HD auf. Eigentlich dürften Sie für diesen Preis kein OLED-Display erwarten, einige andere Hersteller bringen aber genau dieses schon für einen nur geringen Aufpreis. Dass das Display ganz ohne Einkerbung daherkommt, liegt an der ausfahrbaren Selfie-Cam. Das ist clever, allerdings auch ein mechanisches Bauteil, das vor Verschleiß nicht gefeit ist. Die Kamera wird als Quad-Kamera beworben, besitzt allerdings einen Tiefensensor für die Erfassung von Hintergrundinformationen, um Bokeh-Effekte zu berechnen. Dadurch bleiben Ihnen praktisch drei Linsen: 64 Megapixel im Hauptobjektiv, welches dank f/1,8 auch recht lichtstark ist, eine Ultraweitwinkellinse für Landschaftsaufnahmen sowie eine Makrolinse, wenn Sie besonders nah an das Motiv herantreten möchten. Da in Smartphones dieser Preisklasse keine hochwertigen Sensoren mit großen Sensorpixeln verbaut werden, täuschen die Blende und 64-Megapixel-Auflösung etwas über die tatsächliche Bildqualität hinweg. Diese fällt erfahrungsgemäß nur durchschnittlich aus. In schwachem Licht sind Fotos sehr schnell verrauscht und unansehnlich.
Der Chipsatz bietet genügend Leistung für die tägliche Android-10-Bedienung, geht aber bei sehr anspruchsvollen Anwendungen wie aktuellen 3D-Games mit vollen Detailstufen schnell in die Knie. Schön: 128 GB Festspeicher sowie 6 GB RAM sind eine gute Speicherausstattung. Bei Bedarf können Sie sogar eine Speicherkarte einsetzen. Das One Fusion+ beesitzt kein NFC zum kontaktlosen Bezahlen via Google Pay – sehr schade. Immerhin strotzt der Akku vor Ausdauer: Mit 5.000 mAh schafft das Gerät locker zwei Tage ohne Steckdose.
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- Erschienen: 06.07.2020
- Details zum Test
3,9 von 5 Sternen
Pro: makelloser, großer Bildschirm mit HDR10 und hervorragenden Kontrastwerten; erstklassige Akkulaufzeit; wasserabweisendes Gehäuse; performante Hardware; sauberes Android mit praktischen Moto-Anpassungen; tolle Fotoqualität der Hauptkamera bei Tag und Nacht; gute Porträts, Makros und Selfies; Radio, Speichererweiterung und Klinkenanschluss.
Contra: die Ultraweitwinkelkamera ist verbesserungswürdig; mittelmäßige Videoaufzeichnung; kein NFC; die Popup-Selfiekamera hat ihre Tücken. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.