Für wen eignet sich das Produkt?
Der Kindle Oasis soll durch sein geringes Gewicht und die ergonomische Bedienung all jene ansprechen, denen die bisherigen E-Reader noch zu klobig wirken. Außerdem kehren die lange Zeit verhassten Navigationstasten zurück, so dass man zum Umblättern nunmehr zwei Möglichkeiten hat: per Druck auf zwei seitlich angebrachte Schaltflächen oder wie bisher per Antippen des Touchscreens. Das aber lässt sich Amazon fürstlich bezahlen – der Oasis ist klar das Luxusprodukt der ganzen Branche.
Stärken und SchwächenDie beiden Tasten befinden sich auf der Längsseite des Readers, an der sich auch eine starke Ausbuchtung befindet – hier wächst die Dicke des Gerätes von flachen 3,4 Millimetern auf mehr als das Doppelte an: 8,5 Millimeter. In diesem Bereich ist auch der Akku untergebracht. Das soll die Gewichtsverteilung und Griffigkeit vorteilhaft verändern, ist aber teils sehr ungewohnt, wenn man die bisherigen Kindles vergleicht. Insgesamt ist der Oasis aber der mit Abstand leichteste und flachste E-Reader am Markt. Leider schafft er aber daher auch nur zwei Wochen nominelle Lesezeit – beim Paperwhite sind es sechs Wochen! Man wird also schnell doch zur mitgeliefertem Lesehülle mit integriertem Zusatzakku greifen. Dann erhöht sich die Laufzeit auf sogar acht Wochen, das Gewicht ist aber mit 240 Gramm deutlich höher als beim Vorbild mit 205 Gramm.
Preis-Leistungs-VerhältnisHand aufs Herz: Wirklich brauchen tut man den Kindle Oasis nicht. Er macht eigentlich nicht viel besser als der gängige Paperwhite. Es wird eine hohe Mobilität vorgegaukelt, doch wer wirklich anhaltend unterwegs lesen will, wird doch stets die Hülle nutzen – und dann ist das Gerät sogar klobiger als der Vorgänger. Denn zwei Wochen á einer halben Stunde je Tag sind effektiv eben nur 7 Stunden Lesezeit. Das ist arg mager. Die Rückkehr der Tasten wiederum und die vermeintlich bessere Ergonomie werden vor allem spezifische Nutzergruppen ansprechen – ob man dafür aber mit 290 Euro (Amazon) über das Doppelte zahlen will wie für den Paperwhite? Das ist die große Frage.