Boogie Board nennt Improv Electronics ein digitales Clipboard, das rein optisch an die alten Schieferafeln für Schüler und Kinder erinnert, die in älteren Pauker-Filmen oder an der Info-Wand in Familienküchen ab und an zu sehen sind. Das Boogie Board verfolgt aber eine anderes, höheres Ziel, ist es doch ein Beitrag zu dem langwierigen Weg zum „papierlosen Büro“. Es ersetzt in Meetings das Clipboard, und wer jetzt in Gedanken hochrechnet, wie viele Blätter er pro Jahr in sein Clipboard einklemmt und anschließend im Altpapier entsorgt, darf sich nun ausrechnen, ab wann er mit dem Boogie Board in der Gewinnzone landet. Es wird zum Preis von 30 Dollar vertrieben, umgerechnet also etwas mehr als 20 Euro.
Technisch gesehen handelt es sich beim Boogie Board um ein bistabiles LC-Display, wie sie auch für Anzeigentafeln zum Beispiel eingesetzt werden. Es benötigt – wie das E-Paper-Display eines eReaders – nicht ständig Strom und belastet die Batterie des Gerätes nur dann, wenn auf einen Knopfdruck das soeben Geschrieben oder Gemalte wie von Zauberhand wieder gelöscht wird und verschwindet. Rund 50.000 Schreib-/Löschzyklen garantiert der Hersteller für eine Batterieladung, wobei die Batterie selbst nicht größer ist als die in einer Armbanduhr. Der Bildschirm stammt übrigens von Kent Display. Das unter dem Brand Improv Electronics vertriebene Boogie Board ist das erste Consumer Electronics Produkt mit dieser „Reflex-LCD-“Technologie des Herstellers, das in den Handel geht. Es besteht außerdem nicht aus Glas, sondern aus flexiblem Kunststoff.
Geschrieben/gemalt wiederum wird entweder mit dem beigelegten Stylus oder jedem anderen (spitzen) Gegenstand, aber auch mit dem Finger(Nagel) lassen sich Zeichen oder Figuren auf das Boogie Board bringen. Je nachdem, wie viel Druck dabei ausgeübt wird, fällt der gezeichnete Strich dicker aus – kurzum: das Boogie Board ist – im weitesten Sinne – so eine Art Tablett zu einem sehr günstigen Preis.
So weit, so gut, bis hier her hört sich das Boogie Board wie eine ganz praktische Erfindung für regelmäßige Meeting-Gänger an. Dem Gerät fehlt jedoch, wir wir finden, eine Funktion, die es noch sinnvoller und praktischer gemacht hätte. Denn leider können die Notizen nicht exportiert, also zum Beispiel via USB einem Rechner eingespeist werden. Wie bei den herkömmlichen Clipboards kommt man leider nicht darum herum, die handschriftlichen Notizen fein säuberlich abzuschreiben.
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- Erschienen: 24.10.2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Wer gern und häufig etwas notiert und diese Notizen nicht aufheben will, kann mit dem Boogie Board eine Menge Papier sparen. Um es als Einkaufszettel mit in den Supermarkt zu nehmen, ist es allerdings etwas zu groß.“