Das Unternehmen Yarvik ist bislang nicht gerade einer der großen Global Player im Tablet-Geschäft. Seit einiger Zeit versucht man dies aber mit einem erstaunlich umfangreichen Portfolio zu ändern. Nicht weniger als 20 verschiedene Modelle stehen zur Auswahl bereit, darunter auch ein besonders schlankes Tablet mit der passenden Bezeichnung Yarvik TAB450 GoTab Slimline 10''. Mit einer Bautiefe von elf Millimetern erreicht es zwar nicht ganz die Eleganz der führenden Highend-Tablets, nimmt aber im Bereich der einfacheren Einsteigergeräte durchaus eine Ausnahmestellung ein. Auch das Gewicht mit gerade einmal 495 Gramm kann überzeugen – viele Geräte der gleichen Preisklasse gehen auf 650 bis 700 Gramm zu.
Doch leider hat es sich damit dann auch schon, denn das technische Innenleben kann weitaus weniger überzeugen. Zwar arbeitet das 10 Zoll große Display mit der kapazitiven Technik und erlaubt erfreulicherweise Multitouch-Gesten, doch die Auflösung ist mit 1.024 x 600 Pixeln auf diese Bildschirmgröße nicht mehr zeitgemäß. Das Gleiche gilt für den verwendeten Chipsatz, bei dem es sich um einen InfoTMIC IMAPX210 ARM11 handelt. Der ARM11 ist ein Vorgänger der heutigen Cortex-Familie und schon 2002 – also vor zehn Jahren – auf dem Markt eingeführt worden. Eigentlich ist er nur für Taktraten um rund 700 MHz gedacht, im TAB450 ist er aber auf 1 GHz übertaktet. Was das für die Stabilität des Systems und erzeugte Abwärme bedeutet, ist unbekannt.
Bei den Anschlüssen sieht das Ganze etwas besser aus. Da finden sich ein USB-Host und Mini-USB sowie Mini-HDMI. Datentransfers erfolgen ausschließlich via WLAN nach 802.11 b/g/m. UMTS gibt es nicht. Auch auf eine rückwärtige Kamera oder GPS muss verzichtet werden. Der Speicher fällt mit 8 Gigabyte für ein Einsteigergerät aber angemessen aus, zudem kann er via microSD-Speicherkarte um bis zu 32 Gigabyte erweitert werden. Der Akku wiederum dürfte mit 6.500 mAh Nennladung angemessene Arbeitszeiten liefern.
Das Yarvik TAB450 GoTab Slimline 10'' macht einen zwiespältigen Eindruck. Als schlichtes Couch-Tablet zum Lesen von E-Mails und das Surfen auf einfachen Websites ist es sicherlich völlig ausreichend und sollte auch trotz der schwachen Leistungsdaten halbwegs ruckelfrei arbeiten. Für grafiklastige Apps oder Websites mit vielen eingebundenen Videos ist das Gerät dagegen eher die falsche Wahl. Der Prozessor ist einfach veraltet und die Auflösung des Displays beim Betrachten hochauflösender Inhalte einfach keine Freude.
31.05.2012