Für wen eignet sich das Produkt?
Ein bisschen geht der Xoro HST 260 T2/C in Richtung SmartTV ohne Display. Sogar Inhalte mit Ultra-HD-Auflösung kann der Receiver theoretisch verarbeiten, denn er ist bereit für terrestrischen Empfang entsprechend dem Standard DVB-T2 HD und aus Kabelnetzen gemäß DVB-C. Zentrales Feature der „IP-Box“ ist der optionale Bezug von Web-Content, ein Internet-Zugang und das Betriebssystem Android 6 Marshmellow sind deshalb vorhanden. Letzteres stößt zwar das Tor zu schlauen Basis-Funktionalitäten und den unzähligen Apps des Google PlayStore auf. Allerdings ist es im Zusammenhang mit TV-Anwendungen für einige Instabilitäten bekannt. Weniger schlimm ist, dass typische SmartTV-Merkmale wie HbbTV fehlen. Alles in allem lässt sich mit dem Xoro ein älteres Fernsehgerät upgraden oder ein Monitor medial versorgen - allerdings nur in den Grenzen der jeweiligen Bildschirm-Qualität und via HDMI-Schnittstelle.
Stärken und SchwächenEin kräftiger Prozessor hilft beim Streamen von Material aus Videoportalen. Ob auch die Nutzung von Bezahldiensten wie Netflix möglich ist, bleibt derzeit unklar. Dafür sind die Übergänge zur Verwendung als einer Art rudimentärem PC mit zwei GByte RAM und acht GByte Flash-Speicher fließend. Ein Browser, ein Datei-Manager und eine E-Mail-App sind vorinstalliert, Tastatur und Maus anschließbar. Die Wiedergabe von Foto-, Video und Audio-Dateien ist beispielsweise von einem USB-Stick möglich, der an einem der beiden USB-Ports angedockt ist. Wie gut hierüber die versprochenen USB-Recording- und TimeShift-Anwendungen klappen? Schwer zu sagen. Verwirrend in jedem Fall: Ein auf der Rückseite unübersehbarer Slot für MicroSD-Cards steht Endkunden nicht zur Verfügung. In der Drahtlos-Abteilung locken WLAN und Bluetooth, was etwa die Anbindung ans Internet erleichtert und die Einbeziehung von iOS- oder Android-Mobilgeräten erlaubt, sei es als Programm-Quelle oder als komfortable Steuereinheit alternativ zur beiliegenden Fernbedienung.
Preis-Leistungs-VerhältnisRund 95 Euro berechnet Amazon für den Receiver momentan. Der freundliche Kurs lässt es in bestimmten Fällen wirtschaftlich erscheinen, einen schlecht ausgerüsteten Alt-Fernseher oder Monitor nachträglich um Content-Quellen und einfache Rechner-Funktionen zu ergänzen, anstatt gleich ein neues SmartTV-Modell anzuschaffen. Hoffentlich tauchen dann keine der Stabilitätsprobleme auf, die einzelne Käufer beklagen. Und zu antik darf das Anzeigegerät nicht sein: Denn erforderlich bleibt eine HDMI-Schnittstelle.