Bei billigen Safes wie dem Varo MOT SA07EL sagt einem im Grunde schon der gesunde Menschenverstand, dass ein solches Gerät allenfalls Gelegenheitsdiebe abhalten wird. Für unter 30 Euro (Amazon) kann es schlichtweg keinen echten Safe geben, der auch Profis Widerstand leistet. Das zeigen schon allein die vom Hersteller angegebenen Blechdicken. Die Wandstärke liegt bei mageren zwei Millimetern, die Stärke der Tür als schwächstem Glied in einem Safe bei nicht viel besseren drei Millimetern.
Dabei ist die Tür nicht einmal besonders verankert, was immer ein Risiko bei einer solchen Konstruktion ist. Sie ist mit normalen Gelenken verankert und wird durch zwei Schließbolzen gehalten, wie bei den meisten Billiglösungen. Immerhin wurde eine Zweihüllenkonstruktion gewählt, so dass Einbrecher die Tür nicht einfach aufbiegen können – sie können nicht hinter das Blech der Tür haken, selbst wenn sie eine Ritze dafür finden. Das jedenfalls kann als Pluspunkt festgehalten werden.
Trotzdem werden nur Gelegenheitsdiebe unter Zeitdruck mit diesem Safe ein Problem haben. Das zeigt anschaulich der Fall eines Amazon-Nutzers, der aus eigenem Ungeschick die Schlüssel IM Safe liegen lassen hat. Als die Elektronik ausfiel, musste er durchs Schloss bohren, um wieder an den Inhalt zu kommen. Das habe keine acht oder neun Minuten gedauert. Kurz gesagt: Wenn Diebe die nötige Zeit besitzen (etwa, weil sich die Besitzer des Hauses im Urlaub befinden), können selbst Laien mit einer simplen Bohrmaschine den Safe knacken – ganz ohne Profikenntnisse.
Kurz gesagt sollten dem Safe wahrlich keine Kronjuwelen anvertraut werden. Er mag zum Wegschließen von Papieren oder geringeren Geldmengen taugen und dann übereilt handelnde Diebe aufhalten. Ansonsten jedoch bietet er selbst Laien zu wenig Widerstand, um irgendeinen nennenswerten Schutzfaktor zu besitzen. Darüber hinaus ist der Varo MOT SA07EL nicht feuerbeständig. Also auch als feuergeschützte Dokumentenkassette ist das Gerät nicht geeignet.
24.11.2011