Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin wird Toshiba einen LCD-Fernseher namens „Cell-TV“ vorstellen. Seinen Namen verdankt der 3D-fähige Bildschirm, den es in einer Version mit 55 Zoll (55ZX900) und in einer mit 65 Zoll (65ZX900) geben wird, dem integrierten Cell-Prozessor, der sogar normale Fernsehbilder in Raumbilder überführen kann.
Den Cell-Prozessor hat Toshiba zusammen mit IBM und Sony entwickelt. Dank seiner acht Kerne soll er die 143-fache Geschwindigkeit eines herkömmlichen Prozessors erreichen und besonders komplexe Algorithmen bewältigen – zum Beispiel die Konvertierung von zweidimensionalen in dreidimensionale Inhalte. Die Tiefenwirkung der errechneten Bilder ist laut Hersteller mit der Qualität eines echten 3D-Films vergleichbar, eine aktive Shutterbrille ist in beiden Fällen unerlässlich. Dass der Cell-TV trotz aufwendiger Technik keine fünf Zentimeter tief ist, liegt zum einen am LED-Backlight und zum anderen an der separaten Mediabox. In der Box befinden sich sämtliche elektronische Bauteile, darunter eine Festplatte für die Aufnahme von TV-Sendungen inklusive Timeshift. Beim LED-Backlight handelt es sich um eine Variante mit flächig hinter dem Panel angeordneten Leuchtdioden, das sogenannte „Direct-LED-Backlight“. Die LEDs sind auf 512 Zonen aufgeteilt, die einzelnen Zonen werden unabhängig voneinander angesteuert. Dank dieser als „Local Dimming“ bezeichnete Technologie erreicht das Panel eine Helligkeit von bis zu 1250 cd/m² und ein dynamisches Kontrastverhältnis von 9.000.000:1.
Neben Filmen, die im 3D-Verfahren aufgezeichnet wurden, soll der Cell-TV auch zweidimensionale Inhalte räumlich darstellen können. Bleibt abzuwarten, ob die konvertierten Bilder tatsächlich das Niveau echter 3D-Filme erreichen - beim Sony KDL-46HX905 empfand man die Möglichkeit zur Konvertierung eher als „nette Spielerei“ (c't, 8/2010). Der 55ZX900 wird im Herbst auf den Markt kommen, zum Preis macht der Hersteller keine Angaben.
19.07.2010