09.01.2018
Radio 3sixty (2019)
Originelle, klangstarke Streaming- und Radio-Lösung
Der Teufel Radio 3sixty trägt den Beinamen „Radionaut“. Klar also, dass man das Thema Kompaktradio mit markentypischer Raffinesse neu interpretieren wollte. Dazu gehört das Konzept eines 360-Grad-Sounds, dem sich die Entwickler durch ein 2.1-Arrangement der Schallwandler annähern. Zwei Breitbandlautsprecher und ein Tieftöner kollaborieren für eine fantastische Akustik mit Bassreflex-Unterfütterung. Auch die originelle Formgebung orientiert sich am Klang, was durch die cleane, gelungene Gestaltung der Oberflächen, Bedienelemente und Anzeigen wieder eingefangen wird. Ein leichter Abstand des Kerngehäuses zum Boden ist notwendig, um der Entfaltung des Downfire-Subwoofers keine Abstrahlungs-Hindernisse in den Weg zu legen. Als Content-Quellen sind Empfänger für den digitalen Radio-Standard DAB+ und den bewährten UKW-Analog-Rundfunk inklusive RDS an Bord, auf der Rückseite ist eine Antenne angebaut. Zudem gibt es die Möglichkeit, über einen WLAN-Internetzugang direkt die Welt der freien Web-Radiosender und den Streaming-Dienst Spotify zu erschließen.
Schlaues Design, Bluetooth-Empfang, Musik-Weckfunktion
Zwar ist das Design-Schmuckstück mit der exzellenten DSP-Verstärker-Einheit und den forschen Lautsprechern überall flink zu positionieren, wo mit geringem Aufwand feine Audio-Unterhaltung gebraucht wird. Besonders gut vorstellbar ist das Teil jedoch als klanglich hochkarätige Musik-Weckuhr. Zeitmesser und Schlafunterbrechungs-Funktionen sind ja integriert. Das Display verzichtet zugunsten der Ästhetik und Lesbarkeit auf Farbenspiele. Außer Radio- und Streaming-Programmen lassen sich Inhalte externer Gerätschaften wiedergeben, am komfortabelsten via Bluetooth. Beherrschen koppelbare Devices wie beispielsweise Smartphones auch noch aptX - umso besser, dadurch reduzieren sich Komprimierungsverluste. Fürs kabelgebundene Andocken unterschiedlichster Audio-Komponenten existiert ein analoger 3.5-Millimeter-Eingang. Den USB-Port hat man erstaunlicherweise ausschließlich als Lade-Option ausgelegt, Abspielen von einem angeschlossenen Speichermedium ist hier nicht drin. Kopfhörer- oder Line-Ausgang sowie Bluetooth-Sende-Anwendungen wurden ebenfalls weggelassen - Signale sollen rein, aber nicht raus dürfen.
Erschwinglicher Luxus
Die geforderten rund 280 Euro sind keine Übertreibung. Immerhin handelt es sich vom Wiedergabe-Niveau her beinahe um eine kleine HiFi-Anlage. Mit kraftvollem, räumlichem Sound, toller Verarbeitung und charmantem Äußeren. Schade, dass die Konnektivität wohl bewusst beschränkt wurde. Optisch wirkt der technisch vergleichbare TechniSat DigitRadio 600 erheblich konventioneller, bringt für um die 350 Euro allerdings eine deutlich aufwendigere Akustik-Ausstattung mit.
von Richard Winter
Fachredakteur im Ressort Audio, Video und Foto – bei Testberichte.de seit 2019.