TecTake Profi Haartrockner

Hat je etwas die Datenblätter mehr gequält als Haartrockner mit der Ionenfunktion? Die test-Stiftung hat sich erst jüngst (12/2014) der Frage systematisch genähert, inwiefern der unsichtbare Ionenstrahl auch das hält, was er verspricht: weiches, gepflegtes Haar mit weniger statischer Aufladung und ohne „Knistereffekt“. Wäre der Tec Take Profi Haartrockner mit Ionisierungsfunktion unter den Testkandidaten gewesen, schnitte er wohl nicht besser ab als ein Föhn ohne Ionentechnik. Doch die Kunden ficht das nicht an: Für knapp 17 Euro mache er seine Sache gut, auch abzüglich des Ionen-Aberglaubens.

Kaltstufe ist nicht wörtlich zu nehmen

Der Pistolen-Haartrockner mit 2.000 Watt Nennaufnahme wird von den Kunden in den höchsten Tönen gelobt: Er trockne das Haar in kurzer Zeit, besitze erwartungsgemäß zwei Gebläse- und drei Temperaturstufen und einen vernünftigen DC-Gleichstrommotor, dem durchaus längere Stylingsitzungen zuzumuten seinen als manchem seiner DC-Billig-Kollegen. Anfangs sei er zwar streng im Geruch, doch dieser verfliege schnell; und sicherlich: von der Kaltstufe dürfe man nicht dasselbe verlangen wie bei einem Föhn mit AC-Wechselstrommotor, vielmehr handele es sich in Wahrheit um eine Lauwarmstufe, kaum in der Lage, die Wasserstoffbrückenbindungen im Haar zu stärken die fertige Frisur zu fixieren.

Vernünftig verarbeitet, liegt leicht in der Hand

Dass es sich, genau betrachtet, beim Versprechen von Langlebigkeit und einem DC-Motor um einen Widerspruch handelt, stört offenbar wenig. Die Praxis der Nutzer zeigt, dass er durchaus leistungsfähig und robust ist, mit reichlich Power föhnt und trotzdem nicht schnell überhitzt oder seinen Dienst bald ganz verweigert. Im Übrigen sei die Verarbeitung lobenswert. Die Aufsätze sind passgenau und fallen nicht ab, die beiden seitlich platzierten Schieberegler verstellen sich nicht von alleine und er liege außerdem leichter in der Hand als sein Vorgänger. Darüber hinaus ist er vergleichsweise leise, für viele nicht unwichtig, wenn Wohngemeinschaften oder Familien ein ohrenmildes Gerät verlangen.

Effekt gegen Bakterien und Viren?

Bei solcher Bestandsaufnahme mag das Fehlen eines Ioneneffekts dann doch nicht mehr stören, wobei das Versprechen hierzu ohnehin breitbeinig klingt: Der Strom aus Ionen soll die natürliche Feuchtigkeit des Haares bewahren sowie die statische Aufladung der Haare reduzieren - soweit noch nachvollziehbar. Dass es aber beim Tec Take um eine sterilisierende Wirkung gehen soll, weil die Ionen mit Ozon in der Luft Bakterien und Viren abtöten, dürfte in den Bereich der Märchen und Fabeln zu verweisen sein. Und es geht noch mehr: Ionen sollen hier die Blutzirkulation und den Zellstoffwechsel anregen. Für knapp 17 EUR (Amazon) wäre das in der Tat ein überobligatorische Leistung, für die man sonst in ein Gerät aus der Medizintechnik investieren müsste.