SmartTV-Gigant mit Ultra-HD-Schärfe und HDR
Der TCL U75C7006 benötigt enorm viel Stellfläche. Noch vor dem Erwerb sollte diese eingeschätzt und mit eigenen Raum-Kapazitäten abgeglichen werden. Kein Problem für anspruchsvolle Fans gewaltiger Displays, die sich hier einfach übers Diagonalen-Maß von 190 Zentimetern und die echte 10-bit-Farbtiefe freuen. Fast unabhängig von der Signal-Güte ist eine berauschende Wiedergabe unterschiedlichster Inhalte möglich. Komplett ausschöpfen lässt sich die Bildqualität - inklusive echter Ultra-HD-Auflösung und HDR - nur mit speziellem Material, derzeit am leichtesten über Streaming-Dienste wie Netflix zu beziehen. Dabei darf man sich mit der Vielseitigkeit, aber auch mit den Tücken des Betriebssytems Android TV vertraut machen, das endlich stabiler läuft und eine komfortable Sprachsteuerung bietet. Der Zugriff auf einige der spannendsten SmartTV-Funktionalitäten erfordert stets einen aktiven Internet-Zugang, weshalb das Thema Datenschutz heikel bleibt.
Sound-Abteilung unterdimensioniert, kein USB-Recording
Außer dem beim Streamen und bei der Ultra HD Blu-ray vorherrschenden HDR10 versteht der Apparat „Hybrid Log Gamma“. Dieser neuere HDR-Standard dürfte in Zukunft vor allem von Fernsehsendern genutzt werden. Aktuell stehen deren Programme nur in erheblich geringerer Güte zur Verfügung, aber der digitale Triple-Tuner und Bildverarbeitungs-Verfahren wie Micro Dimming und 4K-Skalierung holen aus den gängigen Empfangswegen und dem Edge-LED-Panel raus, was rauszuholen ist. Präzise Farben und Kontraste etwa. Und die Darstellung bewegter Bildelemente sieht trotz der nativen Bildwiederholrate von 60 Hz natürlich aus - Interpolation sei dank. Das Schnittstellen-Arsenal für Abspiel-Hardware, Speichermedien und externe Audio-Komponenten zeigt sich gut bestückt. WLAN und Bluetooth nehmen auf Wunsch Kontakt zu mobilen Devices auf, vom Smartphone bis zum Drahtlos-Kopfhörer. Zudem werden diverse Netzwerk-Technologien wie DLNA unterstützt. Merkwürdig: Selbst bei einem Apparat dieser Klasse möchte der Hersteller nicht das beliebte USB-Recording gestatten. Der im Grunde ordentliche, von etlichen Codec-Kompatibilitäten flankierte „JBL by Harman Kardon“-Sound ist mit 2 x 15 Watt RMS deutlich zu schwach ausgelegt.
Für die Über-Größe günstig
Dem gefühlten Versprechen des Über-Displays auf überwältigende Bewegtbild-Erfahrungen steht die verhältnismäßig magere Ausstattung entgegen. Doch der Gigant kostet gerade mal um die 3000 Euro, da könnte man theoretisch ruhig ein paar Kröten schlucken. Muss allerdings nicht sein, denn der Panasonic Viera TX-75EXW784 ist ähnlich günstig - aber auf nahezu allen Gebieten weit überlegen. Nur der Sound braucht wie beim TCL eigentlich externe Unterfütterung.