Kaum ein Hersteller von PC-Gehäusen kann über derart findige Ingenieure verfügen, wie sie bei Silverstone zu finden sind. Die Fortress-Serie belegt dies aufs Neue, denn ein Tower-Gehäuse ohne Laufwerkschächte und PCI-Slots hat man noch nirgends bewundern können. Der in Silber und Schwarz erhältliche Aluminium-Turm taugt sowohl als Gaming-PC sowie als leiser HTPC im Wohnzimmer gleichermaßen.
So entstand ein formschöner Tower, der wie aus einem Guss erscheint. Durch die Mainboard-Auslegung für Micro-ATX und Mini-ITX konnten die Außenmaße von 23 x 28 x 48 Zentimetern erreicht werden. Alle Ecken sind elegant abgerundet und die Standfüße sind aus den Aluwänden herausgearbeitet worden. Die Drehung des Mainboards um 90 Grad bewirkt, dass die PCI-Slots nach oben ragen und ein sauberer Kamin-Effekt bei der Durchlüftung entsteht. Eine Seitenwand besitzt ein Lochgitter, um Frischluft anzusaugen, die von zwei schräg eingebauten 120 Millimeter Lüftern nach oben geblasen wird. Da Warmluft ohnehin aufwärts steigt, reicht der kleine 120er Lüfter im Deckel vollkommen aus. Wenn das nicht ausreichen sollte, lassen sich drei zusätzliche 80 oder 92 Millimeter Lüfter in dem Tower unterbringen. Darüber befindet sich dann die eigentliche Abdeckung aus gitterartigem Kunststoff, die den Ein-/Ausschalter und das I/O-Panel beherbergt. Zeitgemäß bietet der Hersteller gleich zwei USB 3.0 Ports an und die obligatorischen Audio-Buchsen dürfen hier nicht fehlen. Darunter werden alle Kabel durch eine Aussparung im Gehäuse nach hinten herausgeleitet, die sich gebündelt in einem Kabelschlauch gut verstecken lassen. Bei der Wahl der weiteren Hardware kann man ein herkömmliches ATX-Netzteil verbauen, lediglich beim optischen Laufwerk muss man zu einem Slotin-DVD-Brenner greifen, da es an der Vorderseite nur einen schmalen Schlitz für die Silberscheiben gibt. Drei Halterungen für 3,5 Zoll Festplatten, von denen eine nach oben ragt und als HotSwap konzipiert ist, plus eine für 2,5 Zoll dürften den meisten Anwendern ausreichen. Da die Grafikkarte senkrecht im Gehäuse steckt, stehen ganze 347 Millimeter als Maximallänge zur Verfügung.
Ein gut durchdachtes und funktionierendes Be- und Entlüftungskonzept runden das positive Bild des eleganten Aluminium-Towers ab, der schon für 145 Euro bei amazon angeboten wird.
-
- Erschienen: 12.05.2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Kauftipp“
„... Das Einzige, was diesem arbeitswütigen Kühlzwerg am Ende wohl noch gefährlich werden könnte, ist sein doch recht hoher Antrittspreis von etwas über 130 Euro aufwärts (Straßenpreis, Online). Nimmt man die Einschränkung mit dem Slim-Laufwerk in Kauf und investiert in Ohrenstöpsel oder ein Board mit Lüfterregelung, dann ist das erreichte Ergebnis den Aufwand auf alle Fälle wert. Wir sind überrascht vom sehr guten Abschneiden ... Einen Leistungsfanatiker wird all dies jedoch nicht schrecken, denn die Zahlen sprechen sehr eindeutig für das FT03. ...“