Ein „Designer“-Boxspringbett für 570 Euro in einem Standard-Doppelbettmaß, das ist schon eine drollige Botschaft, die Serina da in die Werbeschlacht wirft. Belesene Käufer wissen, dass der besondere Federungskomfort solcher Boxspringbetten erst für eine mittlere drei- bis vierstelligen Summe zu haben ist. Wenigstens handelt es sich um ein echtes Boxspringbett mit klassischem Zwei-Matratzen-System und nicht um einen Blender der Branche, der nur auf der Erfolgswelle dieser Luxusbetten mitschwimmen möchte. Doch wie die Kaufrezensionen zeigen, kann das Bett nur annähernd mit den Komfortwerten echter Boxspringbetten mithalten, mit deren Deluxe-Qualität schon gar nicht.
Flächenelastisch, mittelmäßiger Federkomfort
Ausgeliefert werden zwei mit 120 Bonellfedern je Quadratmeter gefüllte Spanholz-Federrahmen inklusive Möbelstoff- oder Kunstlederbezug, eine Obermatratze mit derselben Anzahl an Bonellfedern, ein durchgehender Topper aus einfachem Schaumstoff und ein gepolstertes Kopfteil inklusive Montageanleitung. Diese Struktur ist nur auf den ersten Blick klassisch, denn für gewöhnlich ist nur die untere Holzbox mit Bonellfedern gefüllt, während bei der eigentlichen Schlafunterlage punktelastische Taschenfedern zum Einsatz kommen. Hier eine punktelastische Körperabstützung zu verlangen, wäre verfehlt. Denn Bonellfedern geben beim Niederdrücken eher flächig nach und federn die gesamte Liegefläche ab, nicht die Körperkonturen in ihrer unterschiedlichen Einsinktiefe. Die Matratzenhöhe wiederum beträgt nur 18 Zentimeter, amerikanische Vorbilder sind fast doppelt so dick, die Gesamt-Liegehöhe weit größer.
16.02.2016