Das Hamburger Unternehmen Seefront verspricht allen, die der 3-D-Technik gegenüber zwar aufgeschlossen sind, einer entsprechende Brille zum Betrachten der 3-D-Inhalte jedoch weniger, Abhilfe. Auf der Cebit hat Seefront seinen SF 2223 Monitor präsentiert, der den stereoskopischen Effekt ganz ohne Brille erzeugt. Möglich macht dies ein optischer Linsenmonitoraufsatz sowie eine Software, die die 3-D-Bilder so aufbereitet, dass jeweils nur das für das linke beziehungsweise rechte Auge vorgesehene Bild kurz angezeigt wird.
Ein weiterer Clou des Systems besteht aber auch noch darin, dass sich der (einzelne) Betrachter vor dem Monitor frei bewegen kann und nicht, wie bei anderen autostereoskopischen Verfahren notwendig, einen „idealen“ Betrachtungswinkel einnehmen muss. Möglich macht dies eine in das Gehäuse des SF 2223 eingelassene Webcam, die den Standort(wechsel) des Users registriert und die Bilddarstellung immer im Verhältnis zu seinem jeweiligen Betrachtungswinkel justiert. Die Helligkeit des Monitors – ein Manko der aktuellen 3-D-Monitore, die mit der 120 Hz-Technologie arbeiten – sowie die Bildqualität des Displays sollen dabei im 3-D-Modus nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
Dies gilt speziell für das Vorführmodell von Seefront. Bei dem mit der Linse sowie der Webcam aufbereitete Display des SF 2223 handelt es sich um den Eizo S2243W, der über einen erweiterten Farbraum sowie ein hochwertiges S-PVA-Panel verfügt – eine hohe Bildqualität ist also rein technisch beim S 2223 quasi von Haus aus vorgegeben. Damit dürfte der Monitor von Seefront auch nicht gerade günstig kommen – doch ein letzter Vorteil der 3-D-Technologie des Herstellers besteht eben auch darin, dass jeder x-beliebige Bildschirm beziehungsweise sogar jedes x-beliebige Notebook theoretisch mit ihr zu einer 3-D-Maschine aufgerüstet werden kann.
Die Hamburger betonen, dass die Technologie unabhängig von der Panel-Größe und der Auflösung funktionieren würde. Seefront hat deshalb auch schon angekündigt, die lizensierte Technologie Drittanbietern für geplante 3-D-Geräte (PC-Monitore, Laptops, Home Entertainment) zugänglich zu machen – quasi als Aufrüstkit. Man darf gespannt sein, was das Vergnügen dann kosten wird – sowie auf die ersten Tests. Denn sollte die vielversprechend klingende Technik tatsächlich so reibungslos wie beworben funktionieren, werden nicht wenige zurecht die sowieso nicht gerade geliebten 3-D-Brillen ab sofort sogar mit Verachtung strafen dürfen.
16.03.2010