RHA Reid and Heath Acoustics, ein junges und hierzulande eher unbekanntes Unternehmen mit Sitz in Glasgow, Schottland, erweitert sein Sortiment um einen Bügel-Kopfhörer namens SA-850. Von den Stärken des Newcomers konnten wir uns in einem Praxistest selbst überzeugen.
Mit dem SA850 kam das derzeit größte Modell der Schotten in die Redaktion. Es handelt sich um einen geschlossenen, ohraufliegenden Bügelkopfhörer mit Kunstlederpolstern an den Muscheln und am Bügel. Die Verarbeitung ist ordentlich: Das Polster am Kopfbügel hat man mit sauber gestochenen Nähten verziert, die Außenseiten der fest, aber nicht zu eng anliegenden Muscheln sind in glänzendem Pianolack gehalten. Dank der weichen Polster und einem Gewicht von nur 105 Gramm sitzt der Kopfhörer auch nach Stunden komfortabel auf den Ohren. Mit zwei Schiebereglern variiert man die Größe. Das funktioniert problemlos, allerdings muss der Bügel bei jedem Aufsetzen neu eingestellt werden, denn die Schieber gleiten sehr leicht durch die Führung. Wirklich praktisch ist das 120 Zentimeter lange Kabel, das einseitig angebunden und obendrein abnehmbar ist. Vorteil: Bei einem Defekt muss nicht der komplette Kopfhörer, sondern nur das Kabel ersetzt werden. Weil RHA die Strippe außerdem mit Stoff ummantelt hat, ist ein lästiges Verheddern ausgeschlossen. Das Kabel wird über einen 3,5 Milimeter-Klinkenstenstecker mit der Audioquelle verbunden, wobei der kleine Stecker erfreulicherweise gerade und nicht abgewinkelt ist. Zwecks sauberem Signaltransport hat man den Stecker vergoldet. In Sachen Schallwandlung setzt das Unternehmen auf zwei 40 Millimeter-Treiber mit Neodym-Magneten und CCAW-Spulen, deren Mylar-Membranen beidseitig in Titan gefasst sind, was den Treibern mehr Präzision verleihen soll. Und an Präzision fehlt es tatsächlich nicht: Der Kopfhörer klingt detailliert, sauber und ausgewogen, selbst bei extrem hohen beziehungsweise tiefen Frequenzen geht er nicht in die Knie.
Der SA-850 ist ordentlich verarbeitet, praktisch und überzeugt mit einem für seine Preisklasse ausgezeichneten Klang. Wer das Design mag – am glänzenden Klavierlack scheiden sich bekanntlich die Geister – und nicht länger auf den Deutschlandstart warten will, bekommt den Kopfhörer bei amazon.co.uk für 50 Pfund.
15.07.2011