Berührungsempfindliche Tasten, der letzte Technikschrei des gegenwärtigen Zeitalters, halten mit dem MB 4550 nun auch in der Welt der Bartschneider Einzug. Laut Hersteller Remington handelt es sich dabei um das erste Exemplar seiner Art mit diesem Feature, doch der Bartschneider wartet darüber hinaus noch mit einer weitaus interessanteren Fertigkeit auf: Die Bart- beziehungsweise Trimmlängen lassen sich nämlich extrem filigran einstellen.
Schaut man sich auf der Straße oder in einer Kneipe um, ist man immer wieder verblüfft darüber, mit wie viel Kunstfertigkeit und auch Akkuratheit Männer ihre Bärte trimmen – wahre kleine Gemälde entstehen unter ihrer Hand, die daher am besten mit einem entsprechend feinfühligen Bartschneider wie dem neuen Remington bewaffnet sein sollte. Bei den Filigrankünstlern unter den Barträgern dürfte das Gerät deshalb besonders großes Interesse hervorrufen.
Der Kammaufsatz lässt nämlich insgesamt sage und schreibe 175 Längeneinstellungen zu, vermutlich ein Wert für das Guinness Buch der Rekorde (Amazon). Eine solch extrem feine Einteilung kann natürlich nicht mehr von Hand bewerkstelligt werden, weswegen beim Remington der Kammaufsatz mittels eines kleinen Motors in die jeweils gewünschte Stellung bugsiert wird: Zur Auswahl stehen Stufen à 0,1 Millimeter (an dieser Stelle darf ein Ausrufezeichen nicht fehlen: !) zwischen 0,4 und 18 Millimeter. Trimmkünstlern, die es sehr genau mit ihren Bartgemälden nehmen, gibt der Remington daher einen idealen Pinsel ab.
Im Vergleich zu diesem Potenzial nimmt sich die von Remington fleißig promotete Bedienung des Bartschneiders mittels eines kleinen berührungsempfindlichen Displays weit weniger spektakulär aus, als es der Hersteller vermutlich wahr haben will. Immerhin zeigt der „Touchscreen“ dem Benutzer auch noch sinnvolle Informationen wie die verbleibende Rasierzeit (maximal: 40 Minuten, Ladezeit: 90 Minuten) sowie die jeweils ausgewählte Längeneinstellung und Geschwindigkeitsstufe (1-3) an, sodass ihr ein gewisser Mehrwert in Sachen Handhabung nicht ganz abzusprechen ist. Die Klingen wiederum sollen dank einer Titanbeschichtung und der Fähigkeit, sich selbst zu ölen und zu schärfen, ein optimales Rasurergebnis über einen langen Zeitraum hinweg garantieren.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich jedoch die in Frage kommende Klientel den Remington vorrangig wegen seiner filigranen Trimmkünste zulegen und nicht deswegen, weil er sich mit der Fingerspitze einfach bedienen lässt – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Und wenn man zusätzlich bedenkt, dass der Bartschneider nicht einmal 60 Euro (Amazon) kostet, hat er sich dies auch sicherlich verdient.
13.10.2011