Polaroid ist nicht unbedingt der Hersteller, den man ad hoc mit der Herstellung von Mobiltelefonen assoziiert. Angesichts dessen verwundert es, dass das Unternehmen so gar nicht mit Werbung an die Öffentlichkeit getreten ist, um auf sein neuestes Produkt hinzuweisen: Ein Handy für Vieltexter, nicht unähnlich einem BlackBerry oder klassischen Messaging-Handys von Samsung. Auf der Gerätefront begrüßt den Nutzer sofort eine übersichtliche QWERTZ-Tastatur, deren Tasten sogar deutlich beleuchtet sind.
Das Polaroid 2.0 Mobile Phone alias Pro Z023 bietet dabei ein zusätzliches Feature, das von vielen Nutzern sehr begrüßt werden dürfte: Es kann zwei SIM-Karten gleichzeitig aufnehmen und ersten Tests zufolge auch parallel betreiben. Der Nutzer kann also gleichzeitig auf zwei Nummern erreichbar bleiben und selbst die jeweils günstigste Verbindung für verschiedene Rufziele wählen. Und den Telefoniejob macht das Pro Z023 offensichtlich sehr gut: Tester loben ausdrücklich die hervorragende Sprachqualität und den guten Empfang des auch ansonsten ordentlich verarbeiteten Gerätes.
Schwächer sieht es dagegen bei der Ausstattung aus. Denn abseits von Telefonie und SMS-Geschreibsel bietet das Polaroid-Phone wenig. Nicht einmal ein EDGE-Datenbeschleuniger wurde integriert, weshalb Internetverbindungen – selbst in WAP-Portalen – quälend langsam ihren Weg aufs nur zwei Zoll kleine Display finden. Bei mageren 220 x 176 Pixeln Auflösung gibt es da allerdings ohnehin nicht viel zu sehen. Und so sollten Nutzer, die die Verwendung des mobilen Internets ins Auge fassen, von diesem Handy Abstand nehmen.
Das Gerät verfügt zwar über eine einfache Multimedia-Ausstattung, indes bleibt die auf sehr schlichtem Niveau. So löst etwa die Kamera nur magere 0,3 Megapixel auf, was allenfalls für unscharfe Kontaktfotos im Telefonbuch taugt. Die Videos – warum auch immer man sie mit dieser Kamera drehen sollte – lösen gar nur 176 x 144 Pixel auf. Gerade von einer Foto-Firma hätte man sich da vielleicht eine Überraschung erhofft, etwa eine ordentliche 3,2- oder 5-Megapixel-Kamera. Denn für 60 Euro ist die Ausstattung einfach zu schwach. Insbesondere der magere Akku mit seinen nur 650 mAh Nennladung ist da ärgerlich, denn das reicht für magere vier Stunden Gesprächszeit. Da ist man von Nokia etwa ganz andere Geräte gewohnt.
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- Erschienen: 18.05.2012
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2,5 von 5 Sternen