Es mag eine Binsenweisheit sein, dass nicht jeder Rasierer mit allen Barttypen gleich gut zurechtkommt. Trotzdem wird dieser Punkt immer wieder gerne vergessen – und spiegelt sich entsprechend in den Kundenmeinungen wieder. Ein typischer Fall dafür ist der RQ1075/21. Hauptsächlich mit lobenden Kundenrezensionen bedacht, muss der von Philips produzierte Elektrorasierer teilweise auch Kritik einstecken, aus der wiederum abzulesen ist, dass das Gerät speziell bei empfindlicher Haut sowie bei längeren Barthaaren ab und an Probleme macht.
Funktioniert ein Elektrorasierer gut, taucht sofort der Vergleich mit einer Nassrasur auf – für die meisten Männer eben immer noch der Gradmesser für ein Elektrogerät. In dieser Hinsicht scheint der Philips beste Chancen zu haben, auf eine Stufe mit einer Nassrasur gestellt zu werden. Immer wieder – selbst unter den kritischen Stimmen – wird ausdrücklich hervorgehoben, dass der Philips sehr gründlich den Bart entfernt. Eine Voraussetzung dafür ist aber ein bisschen Geduld, denn die Scherblätter des Philips arbeiten etwas langsamer, so dass die Rasur verglichen mit den Modellen anderer Hersteller, etwa Braun und Panasonic, laut Aussage vieler Männer merklich länger dauert. Das Warten beziehungsweise geduldige Rasieren soll sich jedoch lohnen – so der Tenor. Dabei beweist das Gerät auch gute Rasurfähigkeiten an den Problemstellen, denn sowohl der komplette Schwerkopf als auch die drei Messer sind beweglich gelagert. Dies mag ein Grund dafür sein, dass der Philips leicht über die Haut gleitet und auch sehr komfortabel zu handhaben ist – zwei weitere Punkte, die immer wieder angesprochen werden. Erwartungsgemäß polarisiert hat jedoch die Reinigungsstation. Zum einen nimmt sie viel Platz weg, zum anderen wird für sie eine Spezialflüssigkeit benötigt – auf Dauer geht die wirkungsvolle hygienische Reinigung des Gerät ins Geld, was vor einer Anschaffung unbedingt bedacht werden sollte. Schließlich bietet Philips auch Rasierer ohne Reinigungsstation an.
Nun zu den Kritikpunkten, und hier steht an erster Stelle das Unvermögen des Philips bei empfindlicher Haut. Brennen, Jucken, Pickel – nach der Anwendung mussten einige Männer leider das volle Programm an Hautreizungen über sich ergehen lassen, die nach einer Rasur denkbar sind. Der langsam arbeitende Motor wiederum könnte dafür verantwortlich sein, dass wieder andere Männer dem Philips Schwächen bei längeren Barthaaren zuschreiben. Quer durch das Lager der Befürworter und Gegner hingegen zieht sich die Kritik am Langhaarschneider. Er sei zu schmal und eigne sich daher eher als Konturenschneider.
Aus den zahlreichen vorliegenden Kundenmeinungen lässt sich unterm Strich kein einheitliches Bild gewinnen, es bestätigt nur die eingangs angesprochene Binsenweisheit: Im Großen und Ganzen bietet der Philips bei fast allen Männern eine sehr gute Leistung auf der Höhe einer Nassrasur, Männer mit empfindlicher Haut hingegen sollten vorsichtig sein. Ums Ausprobieren kommt demnach leider keiner herum – die Aussicht jedoch, einen Top-Rasierer in den Händen zu halten, falls man sich zu den glücklichen Befürwortern zählen darf, ist verlockend. Auch wenn der Philips mit aktuell rund 195 EUR (Amazon) die Hürde für den Einstieg recht hoch hängt.
26.06.2012