Pearl bietet in seinem umfangreichen Sortiment seit neuestem auch einen Dia- und Negativscanner mit der Produktnummer PX-2130-913 an. Wie sein ebenfalls erst neulich erschienener Konkurrent von Reflecta, der x²Scan U2, ist auch er extrem kompakt (95 x 102 x 178 mm) und mit 99,90 Euro um ein paar Euro günstiger als das Reflecta-Modell (108 Euro, amazon). Zumindest auf dem Papier bietet er sogar eine höhere Farbtiefe an (48 Bit zu 24 Bit), die Auflösung dagegen ist bei beiden mit 1.800 identisch. Mit diesen Werten (und vor allem wegen seines Preises) ist der Pearl PX-2130-013 als bezahlbare Alternative zu professionellen Diascannern im Hausgebrauch gedacht – und als handliche Alternative zu einem großen Flachbettscanner. Ein erster kleiner Praxistest auf Magnus.de entzaubert allerdings die auf dem Papier so schön aussehende Performance des Pearl PX-2130-913 gleich ein wenig.
Dass man für diesen Preis keine hochwertigen Materialien erwarten darf, sondern mit einem Kunststoff-Gehäuse vorlieb nehmen muss, war zu erwarten. Ebenso, dass der Plastik-Halterrahmen, in dem die Dias/Negative befestigt werden, vermutlich nie an die nächste Generation weitervererbt wird. Immerhin, so der Test, stimmt die Angabe von Pearl, dass der Scan-Vorgang pro Dia/Negativ weniger als eine Sekunde dauert.
Doch hier endet die Freude, denn - so der Test, von einem Scanvorgang dürfe man eigentlich nicht sprechen. Die Vorlagen werden in Wirklichkeit abfotografiert, und das Ergebnis ist nicht immer berauschend. Die Durchlichteinheit strahlt nämlich so hell, dass viele Bilder, insbesondere sonnige Landschaftsaufnahmen, überbelichtet werden. Kontraste und Details des Originals gehen oft flöten, und über das digitale Bild legt sich ein Blau-Schleier.
Der Test legt also einen für den Scanner wenig schmeichelhaften Schluss nahe: Der Pearl PX-2130-913 ist zwar unkompliziert einzurichten, günstig und extrem schnell. Wer jedoch auf eine gute Qualität der Scans Wert legt, wird eher enttäuscht sein – außer, er hat überwiegend Dias/Negative mit dunklen Motiven zu verarbeiten. Gespannt sein darf man jetzt aber auch auf die ersten Testergebnisse des Kontrahenten von Reflecta.
13.10.2008