Oppo R1

Der chinesische Hersteller Oppo könnte Medienberichten zufolge sein neues Einsteiger-Smartlet R1 über den Umweg des europäischen Online-Shops bald auch hierzulande anbieten. Das in China bislang für umgerechnet 300 Euro angebotene Riesen-Smartphone lockt vor allem mit einem ordentlichen Display, welches auf 5 Zoll Bilddiagonale immerhin 1.280 x 720 Pixel aufweist – das entspricht 294 ppi Pixeldichte, ist also ein sehr ordentlicher Wert. Darüber hinaus bietet das Handy eine sehr lichtempfindliche Kamera.

Große Blende und viele Bildbearbeitungsoptionen

Dank einer großzügigen Blende von f/2.0 sollten also auch unter lichtschwachen Bedingungen halbwegs brauchbare Bilder erzeugt werden können. Die Auflösung der Autofokus-Kamera liegt bei 8 Megapixeln, ein LED-Fotolicht dient als Blitz und Dauerleuchte für das Drehen eigener Videos. Auf der Vorderseite steht zudem noch eine 5-Megapixel-Kamera zur Verfügung, man muss das Handy für Selbstporträts also nicht mehr umständlich umdrehen. Ferner wartet das Mobiltelefon wie erwartet mit zahlreiche Optionen zur Veränderung aufgenommener Bilder auf.

Einfacher Chipsatz, kein LTE

Beim Innenleben muss man ansonsten aber mit einfacherer Technik leben können: Der Chipsatz setzt zwar auf die Kraft von vier CPUs, gleichwohl aber nur mit 1,3 GHz Taktrate. Und beim Arbeitsspeicher bleibt man auf 1 Gigabyte beschränkt – für diese Preisklasse ist das in Ordnung, aber große Leistungssprünge macht man damit natürlich nicht. Der eingebaute Flashspeicher wiederum beläuft sich auf 16 Gigabyte. LTE wird nicht unterstützt, das Handy funkt aber im Quad-Band-GSM mit HSPA und bietet WLAN ebenso wie Bluetooth 4.0.

Ausgesprochen flaches Gehäuse

Das Oppo R1 wird mit Android 4.2 Jelly Bean ausgeliefert. Da ist fraglich, ob noch einmal ein Upgrade auf eine aktuelle Version folgen wird. Auch der verbaute Akku ist mit seinen 2.410 mAh Nennladung kein Glanzstück, immerhin fällt das Gehäuse mit 142,7 x 70,4 x 7,1 Millimeter dadurch aber sehr flach aus. Und das trotz der hochauflösenden Kamera. Damit gehört das Smartlet aktuell noch zu den flachsten Android-Riesen. Leider verrät Oppo nichts zur erwarteten Ausdauer – eventuell hilft der stromsparende Chipsatz, trotz des kleinen Akkus auf gute Nutzungszeiten zu kommen.

Lange Zeit galten Smartphones aus China als Billigware, die allenfalls für die Budgetklasse interessant waren. Doch Hersteller wie Huawei haben in den vergangenen zwei Jahren bewiesen, dass sie auch echte Flaggschiff herstellen können – und das zu deutlich niedrigeren Preisen als die etablierten Hersteller. Im Kielwasser solch erfolgreicher Unternehmen sind weitere Hersteller nach oben gespült worden, die teilweise noch einmal eine Schippe mehr oben auf legen: Oppo beispielsweise entwickelt sich zunehmend zu einer Premiummarke.

Kamera mit "unglaublicher Benutzererfahrung"

Nicht nur das demnächst in den Verkauf gehende Oppo N1 untermauert diesen Anspruch. Auch der Teaser zu einem zweiten Topmodell zeigt eindrucksvoll, dass mit der neuen Generation chinesischer Unternehmen gerechnet werden muss. Das Oppo R1 genannte Smartphone soll hierbei insbesondere mit einer beeindruckenden Kameratechnik aufwarten können. Der Hersteller ist in seiner Ankündigung zwar sehr vage geblieben, hat aber bereits verraten, dass die verwendete Kamera eine geradezu unglaubliche Benutzererfahrung liefern soll. Insbesondere Aufnahmen unter schwierigen Lichtverhältnissen und bei nächtlichen Motiven seien die Stärke des Gerätes.

Große Stärke bei lichtschwachen Motiven

Das ist insbesondere deshalb so bemerkenswert, weil Handy-Kameras hier in der Regel ihren großen Schwachpunkt besitzen: Die winzigen Objektive sammeln viel zu wenig Licht, um auch nur bei schummrigen Lichtverhältnissen ordentliche Bilder zu liefern. Es wird zudem in den Medien spekuliert, dass Oppo bei seinem R1 auf einen optischen Bildstabilisator setzen können – es würde also eine echte Mechanik geben und nicht die sonst übliche elektronische Nachkorrektur durch den Chipsatz.

Orientiert sich an Sonys Formensprache

Ansonsten ist zum Oppo R1 leider noch nichts verraten worden – es gibt nur ein erstes Werbebild des Gerätes. Dieses verrät immerhin, dass sich das Smartphone optisch stark an der Xperia-Formensprache von Sony orientieren wird. Das könnte ein wichtiger Durchbruch im China-Design sein, denn bislang sehen die Handys aus dem Reich der Mitte leider häufig noch sehr billig aus – obwohl durchaus hochwertige Technik innen drinsteckt. Man darf also gespannt sein, was da zum Jahreswechsel 2013/2014 schlussendlich vorgestellt wird.