Der Spezialist für schnelle Speicherlösungen hatte die Hardware-Welt schon mit dem ultraschnellen RevoDrive verblüffen können. Mit der IBIS-Serie, die in Größen von 100 GByte bis 960 GByte erhältlich sind, wurde die RevoDrive-Technologie mit der herkömmlichen Einbauweise in einem 3,5 Zoll großen Gehäuseschacht verbunden. Das bedeutet unterm Strich: Performance bis zum Abwinken.
Auch ein SATA3-Anschluss kennt bei 6 Gbps seine Grenze und knickt bei rund 550 MByte pro Sekunde ein. Die extrem schnellen RevoDrives, die direkt in die x4 PCI-Express-Schnittstelle eingesteckt werden kennen diese Einschränkung nicht und leisten deutlich mehr. Bei der IBIS heißt das Zauberkürzel HSDL (High Speed Data Link), das die Verbindung von einer kleinen PCI-Express-Karte mit Steckpfosten zur im Schacht verbauten SSD herstellt. Somit wird er SATA-Flaschenhals für den Datentransfer umgangen und eine ausgezeichnete Performance erreicht. Vier SandForce Controller der 1200er Serie steuern den gesamten Datenverkehr. Ein dritter Chip von Silicon Image dient als RAID-Konfigurator, der in der Grundkonfiguration zwei RAID0-Konstellationen der NAND-Chips ansteuert und einen theoretischen Datendurchsatz von maximal 2,5 GByte pro Sekunde erzeugen könnte. Das eigene BIOS der SSD lässt sich beim Booten auch auf ein sicheres RAID-Verfahren (RAID5 und RAID10) umstellen, das mit Kapazitätsverlusten einhergeht. In der Praxis zeigt die RAID0-Kombination ihre besonderen Stärken. Bei Tests mit LowLevel Zonenlesen glänz die IBIS mit rund 670 MByte pro Sekunde, während im direkten Vergleich ähnliche SSDs lediglich auf 260 MByte kommen. Auch wenn die dritte Generation der OCZ-Festplatten deutlich zugelegt haben, kommen sie in der Performance nicht an die IBIS heran.
Die sinnvolle Nutzung dieser SSD als Bootlaufwerk setzt unter Windows Betriebssystemen bei der Installation die Einbindung des passenden Treibers voraus. Der RAID-Controller verhindert die Arbeit des TRIM-Befehls, der für die Löschstrategien und schnellen Schreibzugriffe zuständig ist. Der Hersteller versichert jedoch, dass dieser bei der IBIS nicht zwingend erforderlich ist und garantiert eine Lebensdauer von zwei Millionen Arbeitsstunden.
So viel Leistung und Kapazität muss bei amazon für 620,- erkauft werden. Damit ist der Kundenkreis auf die professionelle Nutzung eingeschränkt.
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- Erschienen: Januar 2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Die OCZ IBIS setzt sich zusammen mit dem OCZ RevoDrive X2, welches ebenfalls auf vier SandForce-SSDs basiert, an die absolute Spitze der Consumer-SSDs. ... Zwar verliert man bei der IBIS wie beim RevoDrive einen PCIe-Slot, gewinnt jedoch Flexibilität, möchte man sein System irgendwann erweitern. ...“