Grundsätzlich ist es schön, dass sich auch die Tophersteller langsam wieder dem Einsteigersegment zuwenden und ihren Fokus nicht allein auf Highend-Modellen belassen. Doch leider hat man nicht selten das Gefühl, dass solche einfacheren Telefone recht lieblos abgeliefert werden – ohne Esprit und ohne vernünftige Ausstattung. Das Motorola MOTOSMART, welches der US-Hersteller zunächst in Italien an den Start bringen wird, ist ein gutes Beispiel dafür. Hier fehlt es an nahezu jeder Stelle.
Die Leistung des Gerätes dürfte kaum einer Rede wert sein, denn selbst der Hersteller hält es nicht für nötig, uns den verwendeten Chipsatz oder dessen Taktrate mitzuteilen. Es ist aber kaum anzunehmen, dass hier etwas anderes als ein schlichter Single-Core-Chipsatz Verwendung findet. Denn schon beim Display ist deutlich das Zielsegment zu erkennen: Es fällt mit 3,5 Zoll für heutige Verhältnisse sehr verhalten aus, zudem beträgt die Auflösung nur 320 x 480 Pixel (HVGA). Die integrierte Kamera wiederum löst nur 3 Megapixel auf, der Akku bleibt mit 1.400 mAh sehr klein.
Besonders deutlich wurde aber der interne Speicher beschnitten: 165 Megabyte sind selbst für ein Einsteigergerät heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß. Zwar kann der Speicher via microSD-Karte um bis zu 32 Gigabyte erweitert werden, doch laufen nach wie vor viele Android-Apps nur oder zumindest deutlich besser im internen Speicher – und der ist nach einer Handvoll bereits bedient. Da Speicher in diesen geringen Maßen ohnehin nur ein Centartikel ist, ist diese künstliche Beschneidung der Fähigkeiten vollkommen unverständlich.
Ansonsten finden sich durchaus die klassischen Smartphone-Goodies wie etwa ein integrierter GPS-Empfänger, WLAN nach 802.11 b/g/n und schnelle Datentransfers via HSDPA, sogar an DLNA-Unterstützung wurde gedacht. Eine HDMI-Schnittstelle gibt es dagegen nicht. Weiteres Manko: Es kommt nur die veraltete Android-Version 2.3 Gingerbread zum Einsatz. Und angesichts von Motorolas Umgang mit dem Firmware-Upgrade einfacher Geräte sollte eher nicht damit gerechnet werden, dass sich das noch einmal ändert.
11.06.2012