Kunden, die dem ewigen Einerlei an Klavierlack-Veredelungen, mit denen die meisten aktuellen Monitore im Verkaufsregal zu glänzen versuchen, überdrüssig sind, können zumindest teilweise aufatmen. Denn LG Electronics stellt derzeit auf der Cebit 2011 in Hannover mit dem Flatron E2381VR einen 23-Zöller aus, bei dem nur noch der Standfuß mit dem häufig angefeindeten Glanzfinish überzogen ist. Die Gehäusefront hingegen ist matt lackiert.
Dieser Verzicht hat nicht nur praktische Folgen – wie die Erfahrung lehrt, müssen Klavierlackoberflächen regelmäßig gewischt werden, nutzen sich trotzdem nach relativ kurzer Zeit ab und werden stumpf. Er erleichtert auch den Augen den Blick auf den Bildschirm, weil Lichtstrahlen, sei es vom Fenster oder der Schreibtischlampe, weniger stark reflektiert werden und stattdessen nur der Bildschirminhalt leuchtet. Gleichzeitig jedoch kann dem Neuzugang trotz seines weniger glanzvollen Auftritts eine gewisse Eleganz nicht abgesprochen werden. Von einem matten, in nüchternes, dumpfes Schwarz gehüllten reinen Büromonitor ist er stilistisch immer noch meilenweit entfernt, weswegen überhaupt nichts gegen einen Einsatz im Wohnzimmer spricht.
Denn beim neuen Flatron handelt es sich, wie beim Gros der aktuellen Monitore, um einen typischen Allrounder, an dem gearbeitet, gesurft sowie Spiele gezockt und Videos angeschaut werden können. Ausgestattet mit einer zeitgemäßen LED-Hintergrundbeleuchtung, geht der Bildschirm vergleichsweise sparsam mit Strom um. Und wer in dieser Hinsicht skeptisch ist, kann sich den aktuellen Verbrauch von einem netten Gimmick, einem Energiesparbarometer, in nackten Zahlen anzeigen lassen, und zwar entweder in Watt oder in der entsprechenden Mengen an CO2, die eingespart wird und wurde, denn das Barometer dokumentiert den Verbrauch von der Inbetriebnahme des Bildschirms an. In technischer Hinsicht schließlich bietet der LG Hausmannskost, also solide Werte, die eine gute Performance in allen Anwendungsbereichen erwarten lässt. Angeschlossen wird er rein digital, also entweder über DVI oder HDMI.
Kosten soll der 23-Zöller laut LG Electronics 269 Euro, womit der Monitor spürbar teurer käme als die meisten Konkurrenten in seiner Größe, selbst wenn die LEDs, das schicke, schlanke Design sowie das Eco-Gimmick mit in Rechnung gestellt werden. Für die Anti-Klavierlackfraktion bleibt also nur zu hoffen, dass der Neue mit der Zeit auf der Straße noch etwas günstiger wird, was übrigens auch auf den baugleichen, lediglich einen Zoll kleineren Flatron E2281VR zutrifft.
03.03.2011