Gegenüber dem S315, dem Basismodell der einfachen Multifunktiondsdrucker aus der 2012er-Kollektion von Lexmark, zeichnet sich der S415 durch mehr bürorelevante Fähigkeiten aus. So beherrscht der MuFu nicht nur den beidseitigen Druck, sondern besitzt auch eine automatische Dokumentenzufuhr für Vorlagenstapel. Nichts geändert hat sich allerdings daran, dass der Drucker wie sein kleinerer Bruder leider einen nicht gerade attraktiven Verbrauch an Tinte aufzuweisen hat, der es speziell Vieldrucker schwer machen dürfte, sich für das Gerät zu begeistern.
Zur Auswahl stehen Standardpatronen mit einer Reichweite von 200 Seiten sowie sogenannte XL-Patronen, mit denen 700 beziehungsweise 750 Seiten (Schwarz) ausgedruckt werden können. Für die Kunden beginnt damit ein Planspiel, denn je nach Druckvolumen sollte genau über die Bestückung des Druckers nachgedacht werden. Die XL-Patronen ergeben, rein rechnerisch, einen Tintenverbrauch im Gegenwert von rund 12 Cent für eine A4-Farbseite und rund 3,5 Cent für eine Seite in S/W. Für Vieldrucker sind dies nicht unbedingt attraktive, die Konkurrenz von HP, Kodak und Epson zum Beispiel ist nicht selten deutlich weniger durstig. Gelegenheitsdrucker wiederum, die die Standardpatronen verwenden, müssen mit über 20 Cent für eine Farb- und 5 Cent für eine S/W-Seite rechnen – deftig. Greifen sie hingegen ebenfalls zu den XL-Patronen, laufen sie Gefahr, dass der Sparvorteil sich durch Spülungen oder sogar durch eingetrocknete Düsen aufhebt – sofern der Drucker tatsächlich nicht zum Beispiel täglich benutzt wird. Die Wahl der richtigen Tintenpatronen kann daher durchaus zur Qual werden.
Erfreuliches ist hingegen über die Ausstattung des Druckers zu berichten. Angesetzt mit rund 130 EUR, bietet der Multifunktionsdrucker die Möglichkeit, Dokumente beidseitig auszudrucken sowie Vorlagenstapel automatisch abarbeiten zu lassen. Ferner lässt sich das Gerät kabellos in eine Netzwerk einbinden und daher von kleineren Arbeitsgruppen gemeinsam nutzen. Als Schwachstelle oder zumindest als Ärgernis hingehen könnte sich auf Dauer die Papierzufuhr erweisen. Der Drucker besitzt nämlich keine geschlossene Papierkassette, ein eventuell im Drucker zurückgelassener Papiervorrat staubt daher mit der Zeit ein, wenn der Drucker nicht in Betrieb ist. In puncto Druckgeschwindigkeit wiederum drückt der Lexmark nicht unbedingt aufs Gas. Pro Minute darf der Nutzer mit maximal sechs Seiten im Farb- und mit 10 Seiten im S/W-Modus rechnen. Zur Kopier- und Scanfunktion kommt schließlich noch die Option, das Gerät als Fax zu verwenden, und auch den Druck via USB-Stick beherrscht der Lexmark.
Unterm Strich hinterlässt der Drucker eine zwiespältigen Eindruck. Theoretisch für kleinere Büros gut ausgestattet, sprechen die offene Papierkassette sowie der Tintenverbrauch eher gegen den Businesseinsatz des Lexmark. Privatanwender wiederum sollten dem Gerät viel zu drucken geben, damit sich die XL-Patronen lohnen, ansonsten beansprucht das Gerät den Geldbeutel einfach über Gebühr. Für Gelegenheitsdrucker, die sich mit einem gut ausgestatteten Gerät möglichst viele Optionen offen halten wollen, kommt der Lexmark auf Dauer zu teuer, und dies selbst dann, wenn für ihn auf der Straße demnächst sogar weniger als 130 EUR verlangt werden sollten.
02.02.2012