Dass Modelabels ihre eigenen Handys auf den Markt bringen, ist längst keine Besonderheit mehr. Und auch unter den Autoherstellern gibt es bereits so manches Unternehmen, das sein Branding einem Handy aufdrücken möchte – vor allem Ferrari und Spyker sind an dieser Stelle zu nennen. Nun zieht auch der Luxus-Sportwagenbauer Lamborghini nach. Gleich drei Handys und ein Tablet sind von den Italienern ins Rennen geschickt worden – aber nicht in der Leistungsklasse, sondern vor allem um die B-Note.
Denn das Lamborghini TL700 protzt nur so mit teuren Edelmaterialien. Das gesamte Gehäuse besteht auf der Vorderfront aus vergoldetem Metall, auf der Rückseite kommt noch Krokodilleder dazu. Selbst die Kameraöffnung ist von einem Ring aus Gold umgeben, ebenso die Öffnung für das Blitzlicht und nicht zuletzt die Lautsprecherschlitze. Der hochwertige Eindruck setzt sich beim Behälter fort. Denn das TL700 wird in einem ausgesprochen schweren und massiven Kasten ausgeliefert, der auch gut ein millionenschweres Collier beherbergen könnte.
Entsprechend steht der hohe Preis von umgerechnet 2.200 Euro auf dem Schild. Dennoch sollte man technisch nicht viel von dem Gerät erwarten, auch wenn es sich wenigstens um ein Android-Smartphone handelt und nicht einfach um ein Einsteigergerät wie sonst häufig. Der Hersteller hält sich auch auffällig mit technischen Details zurück. Die Rede ist von einem Qualcomm-Prozessor unbekannter Stärke und einem 3,7 Zoll großen Touchscreen mit WVGA-Auflösung. Das Display fällt also etwas zierlicher aus als es beim derzeitigen Größenwahn der Hersteller zu erwarten gewesen wäre.
Das ist aber sicherlich für viele kein Nachteil, schließlich liegt das Handy dadurch auch besser in der Hand. Allerdings ist das kleinere Display typisch für das Gerät, welches sich auch auf eine Standard-5-Megapixel-Kamera und magere 4 Gigabyte internen Speicher beschränkt. Besonders irritierend ist der kleine Akku mit nur 1.400 mAh Nennladung. Entweder ist das Handy nach wenigen Stunden Nutzung jeweils leer, oder der verwendete Chipsatz ist dermaßen schwach, dass nur wenig Strom verbraucht wird. Bei einem Luxusgerät wie diesem dürfte allerdings eher Letzteres zutreffen. Das TL700 ist also wieder einmal primär zum Protzen da, nicht zum Arbeiten.
21.06.2012