Der chinesische Hersteller Hisense dürfte hierzulande bislang kaum jemanden ein Begriff sein. Das Unternehmen verkauft seine Mobiltelefone bislang nur in Asien und Südamerika, kann dort aber mit seiner Mischung aus schlichter Technik und niedrigem Einstiegspreis punkten. Nun will Hisense nach Europa expandieren und unter anderem in Deutschland vier Geräte anbieten. Ob das Unternehmen hierzulande aber damit Erfolg haben wird, steht angesichts der doch arg veralteten Hard- wie auch Software in Frage.
Beim Hisense U1 handelt es sich um ein Dual-SIM-Smartphone, soweit das Gute vorweg. Mit ihm können also zwei SIM-Karten gleichzeitig verwendet werden. So lassen sich beispielsweise geschäftliche von privaten Telefonaten trennen, zudem kann man auf Reisen im Ausland eine lokale Prepaid-Karte nutzen, um teure Roaming-Gebühren zu umgehen. Gleichwohl ist dieses Tarif-Sharing den Providern ein Dorn im Auge, weshalb solche Geräte immer noch recht selten sind. Und wenn sie dann mal kommen, dann bleiben sie stets sehr schlicht ausgestattet.
Uralte Technik, veraltetes Android
Auch das U1 muss mit schlichter Technik leben – genau genommen uralter Technik. Denn Prozessoren mit nur 800 MHz Taktrate findet man heute selbst bei Einsteigergeräten kaum noch. Zum Arbeitsspeicher schweigt sich Hisense komplett aus. Es verwundert daher nicht, dass auf dem Handy nur das völlig veraltete Android 2.3.6 Gingerbread zum Einsatz kommt, denn für neuere Version wie 4.0 oder 4.1 hätte das Gerät gar nicht die nötige Power. Doch selbst so wird man um Ruckler und Denksekunden beim Öffnen mehrerer Apps nicht herumkommen.Das Hisense U1 unterstützt nur die beiden UMTS-Frequenzen 900 und 2.100 MHz sowie Triband-GSM (900, 1.800 und 1.900 MHz). GPRS, EDGE und HSPA werden immerhin unterstützt, so dass die Daten flüssig fließen. Bedient wird das Handy über einen 3,5 Zoll großen Touchscreen mit der mageren Auflösung von 320 x 480 Pixeln, für Video- und Fotoaufnahmen gibt es eine ebenso schlichte 3,2-Megapixel-Kamera. Der interne Speicher beträgt 4 Gigabyte und kann per microSD-Karte aufgestockt werden. Angesichts dieser eher rudimentären Ausstattung wirkt allerdings der Kostenpunkt in Höhe von knapp 170 Euro schon fast wieder überzogen. Die Dual-SIM-Handys von Simvalley sind ähnlich schlicht gehalten, aber teils erheblich Budget-freundlicher.