Der Tyra zeigt sich als guter Kompromiss aus sommerlicher Leichtigkeit und befriedigendem Unfallschutz. Denn die neuste Entwicklung des Allgäuer Handschuhspezialisten Held ist zwar speziell für die warme Jahreszeit ausgelegt, jedoch weit mehr als nur die passenden Handschuhe für Blümchenpflückerinnen. Dies ist insbesondere den Hartschalenprotektoren an den sturzrelevanten Zonen der Fingerknöchel und der Handkante zuzurechnen. Aber auch in Sachen Tragekomfort ist Held mit dem Tyra ein überzeugender Wurf gelungen.
Klares Griffgefühl für den Untersatz
Held-Produkte gehören in jeglicher Hinsicht zu den top ausgestatteten Handschützern auf dem Markt. Auch beim Tyra hat man es offenbar mit einem gut gemachten Sommerhandschuh zu tun, der sich ganz hervorragend auf den Brückenschlag zwischen Tragekomfort und Unfallschutz versteht. Das Griffgefühl für den Untersatz ist klar und unverwässert – hierfür sorgt die komplett ungefütterte Unterhand aus dünnem und zugleich abriebfestem Känguru-Leder. Die Oberhand wiederum ist mit robustem Kevlar unterlegt; Ausstattungspunkte sammelt er zudem mit Lederstretcheinsätzen an Oberhand, Daumen und Fingern sowie der vollflächig mit Kevlar unterlegten Oberhand. Druckfreie Nähte runden das Komfortprogramm ideal ab.
Guter Unfallschutz mit Hartprotektoren
Während mancher Sommerhandschuh – etwa der Satu oder Rodney – nur mit einem bedingten Unfallschutz aufwarten kann, hat der Hersteller sich beim Tyra trotz den sommerlichen Leichtkonzepts für eine vollwertige, weil hartschalige Protektion im Bereich der Fingerknöchel entschieden. Nicht wenige Handschützer starten mit nur leicht modifizierten Fahrradhandschuhen ins Rennen, die lediglich an den Fingeroberseiten oder an der Innenhand mit textilem Material leicht verstärkt wurden. Weitere Sicherheitsmerkmale bei Tyra: Die langen Stulpen decken den Bereich zwischen den Ausläufern der Ellenbogenprotektoren der Lederkombi und dem Handgelenk großflächig ab.Mit Visierwischer gegen Blindflug bei Nässe
Mit seinem Visierwischer für klare Sicht verbucht er ebenfalls auf Anhieb Sympathie; ein verstellbarer Klettriegel erleichtert die Weitenanpassung und bürgt für sicheren Halt bei unfreiwilligem Asphaltkontakt. Helds Tyra zeigt sich allein anhand seiner Leistungsdaten den Praxisanforderungen eines sommerlichen Tourenhandschuhs ausreichend gewachsen. Ob er auch das Regenwasser fern hält, ist derzeit mangels Test- oder Erfahrungsberichten (noch) nicht zu beurteilen. Feststehen dürfte, dass man es mit einem Handschützer zu tun hat, der einerseits gut beplankt ist und mit dem man trotzdem beweglich bleibt. Für den Tyra muss man allerdings ein paar Scheine anlegen: Erhältlich ist er in Schwarz und Schwarz/Weiß für knapp 120 EUR.