gScreen, ein Unternehmen aus Alaska um den Firmengründer Gordon Stewart, plant noch für Ende 2009 ein Notebook mit zwei 15,4-Zoll-Bildschirmen auf den Markt zu bringen. Die Displays des Spacebook sollen eine stromsparende LED-Hintergrundbeleuchtung besitzen und sind hintereinander angebracht. Bei Bedarf wird das zweite, vollwertige Display einfach ausgezogen und die Bildschirmfläche verdoppelt sich.
Das Notebook mit den zwei Bildschirmen soll insbesondere User ansprechen, die häufiger auf ein Zweitdisplay angewiesen sind – also etwa Fotografen, Designer oder CAD-Anwender, aber auch User, die bereits sind, den veranschlagten Preis von ungefähr 3.000 Dollar zu investieren, um am Laptop zwei Anwendungen gleichzeitig zu verfolgen – und dies eben nicht nur zu Hause am Schreibtisch mit einem separaten Monitor, sondern überall nach Belieben.
Allerdings gehen die Spekulationen darüber, wieweit gScreen mit der Entwicklung des Spacebook tatsächlich fortgeschritten ist, noch auseinander. Erneut angeheizt wurden sie vom Technikportal Gizmodo.com, das die Gelegenheit hatte, ein Vorab-Modell fotografieren zu dürfen, nachdem bisher nur ein relativ unspezifisches Bild auf der Webseite von gScreen konkrete Erwartungen eher verunmöglicht als gefördert hat. Unklar ist aber trotzdem immer noch, ob die ersten marktreifen Geräte nicht sogar zwei 16- oder sogar 17-Zoll-Displays haben werden, und ein 13-Zoll-Modell soll sich ebenfalls schon in Planung befinden. Geduld ist also gefragt.
Immerhin sind durch den Gizmodo-Bericht einige technischen Spezifikationen bekannt geworden – unter Vorbehalt natürlich. So wird das Spacebook einer Nvidia GeForce 9800 GT oder eine Quadro FX 1700M Grafikkarte, einen Intel Core 2 Duo Prozessor mit 2,26 Ghz, 4 GB RAM sowie eine 320-GB-Festplatte mit 7.200 Umdrehungen haben – wahrscheinlich, wie gesagt. Heise.de vermutet nach genauerer Betrachtung des Gizmodo-Bildes sogar, dass gScreen nur das Display entwickelt, beim Notebook aber auf ein MSI-Notebook der Gaming-Serie GT62x zurückgreift. Dazu kommt dann noch ein DVD-Player sowie an Anschlüssen Firewire, VGA, HDMI, Audio und ein Expresscard-Schacht.
Interessanter als diese technischen Werte ist jedoch mit Sicherheit das Zwei-Display-Konzept. Lenovo hat ein ähnliches Konzept bereits zur Marktreife gebracht und verkauft seit Anfang 2009 das Notebook ThinkPad W700ds. Die Ansprüche und die Umsetzung sind allerdings wesentlich bescheidener als die von gScreen, denn das ebenfalls ausziehbare Zweitdisplay des Thinkpad misst lediglich 10 Zoll und übernimmt daher nur die Funktion eines Auslagerungsbildschirms für kleinere Anwendungen. Das Spacebook hingegen verspricht, zwei vollwertige (13-, 15-, 16- oder 17-Zoll)-Bildschirme, was gleich vollkommen neue Dimensionen für die Praxis eröffnet. Das aller Voraussicht nach rund 6 Kilogramm schwere Spacebook von gScreen ist daher sicherlich kein Notebook für Jedermann – und übt dementsprechend aber auch eine gewisse Faszination aus.