Für wen eignet sich das Produkt?
Die solide Basis und einige zweckmäßige Details machen den Grundig 55 VLX 8573 BP zu einem erwägenswerten Fernseher für Familien - und Kinofilm-Freunde. Woran das Display mit Ultra-HD-Auflösung und einer wohnzimmertauglichen Diagonale von 140 Zentimetern erheblichen Anteil hat. Natives 4K-Material, welches über das Internet und Streaming-Dienste wie Netflix abgerufen werden kann, kommt hier in seiner ganzen Schärfe-Pracht rüber. Zudem gehört das Panel zu den wenigen auf dem Markt, die noch für die potentielle Wiedergabe von 3D-Material ausgelegt sind. Leider versteht sich der Apparat nicht auf kontrastfördernden HDR-Code. Vielleicht ist der Hersteller einfach ehrlicher als bestimmte Konkurrenten - oft sind bei einfacheren Modellen trotz angeblicher HDR-Kompatibilität keine Unterschiede wahrnehmbar.
Stärken und SchwächenDer digitale Triple-Tuner für Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang - einschließlich DVB-T2 HD - ergänzt sich hervorragend mit dem, was als „USB Recording 3.0“ bezeichnet wird und USB-Speichermedien wie Stick oder Festplatte erfordert. So können beispielsweise parallel ein Kabelsender angesehen und ein Satellitensender aufgenommen werden. Zeitversetztes Zuschauen ist ebenfalls möglich. Die weitere Schnittstellen-Ausstattung umfasst die üblichen Verdächtigen für den Anschluss von Hardware wie DVD-Playern, Mobilgeräte sind per WLAN andockbar, Kopfhörer via Bluetooth. Überraschendes, cooles Feature: Eine SAT-TO-IP-Lösung, bei Fernsehern bisher vor allem von Panasonic bekannt, erlaubt die bequeme Verteilung von TV-Signalen im gewöhnlichen Heim-Netzwerk. Deutlich aufwendigere Rundfunk-Verkabelungen sind dadurch häufig überflüssig. Die 4K-Skalierung von Signalen niedrigerer Auflösung kriegt die Bildverarbeitung gut hin, mit einer interpolierten Bildwiederholrate von 800Hz wirkt das Bildgeschehen gelegentlich eine Spur zu sahnig. Mit „SMART Inter@ctive TV 4.0“ und „Ultralogic 4 k-Plattform“ sind schlicht das recht ordentliche SmartTV-Betriebssystem und dessen Bedienoberfläche gemeint. Das App-Angebot scheint Lücken aufzuweisen, die wesentlichen Streaming-Buden sind aber am Start.
Preis-Leistungs-VerhältnisBerücksichtigt man das Wettbewerbsumfeld, so sind die bei Amazon geforderten 1099 Euro nicht billig. Zumal das bestens verarbeitete Gehäuse beim Design Punkte verschenkt. Immerhin sind die Bewegtbilder auch ohne HDR-Option sehr okay, das interne Stereo-Sound-System mit seiner mittenbetonten Abstimmung lässt sich klanglich mit Bordmitteln zurechtbiegen. Doch wer weder die sonst beinahe ausgestorbene 3D-Funktion noch SAT-TO-IP braucht, kann etwa den LG 55UH950V für ungefähr 1200 Euro vorziehen.