Bislang schauten PC-Enthusiasten immer mit neidischen Blicken auf die bei Apple-Produkten üblich gewordene Thunderbolt-Schnittstelle. Diese bietet Geschwindigkeiten beim Datentransfer bis zum Abwinken und vielseitige Nutzungsmöglichkeiten an. Der Apple-Zubehör-Hersteller präsentiert jetzt eine SSD in zwei Größenordnungen (120 und 240 GByte), die mit besagter Schnittstelle eine Transfergeschwindigkeit von 270 MByte/s bieten soll. Damit ist jedoch nur die Lesegeschwindigkeit gemeint – Werte über das Schreiben sind nicht bekannt.
Über die inneren Werte schweigt sich der Hersteller auf seiner Homepage ebenfalls aus und lässt den interessierten Käufer über technische Details im Unklaren. Damit ist gemeint, dass weder der SSD-Hersteller bzw. der NAND-Flash-Lieferant genannt wird, noch die Art des Controllers, der jedoch von Intel stammen könnte. Geht man davon aus, dass Thunderbolt einen bidirektionalen Datenfluss mit 10 Gbps (rund 1,25 GByte/s) garantiert und SSDs der dritten Generation durchweg deutlich über 500 MByte/s im Lesevorgang leisten können, findet man hier mit spärlichen 270 MByte/s eine sehr abgespeckte Version der Thunderbolt-Peripherie vor. Dafür darf der geneigte Kunde dann knapp 400,- auf die Ladentheke legen – Apple-Kunden macht dies sicherlich nichts aus, da sie ohnehin auf die sehr günstige USB 3.0-Unterstützung verzichten müssen, die 50 Prozent der Thunderbolt-Transferrate erreicht. Das optische Kabel an der Thunderbolt-Schnittstelle, das bis zu 10 Meter Länge besitzen darf, unterstützt gleich mehrere Protokolle und kann dadurch neben den Datensignalen auch noch Video und Ton via HDMI übertragen. Eine derartige Nutzung ist bei Elgato nicht angedacht, da sich auf der Geräterückseite nur ein Anschluss befindet. Dieser versorgt die kleine SSD gleichzeitig mit dem nötigen Strom und macht die Handhabung sehr komfortabel.
Sicherlich ist die SSD mit 120 GByte eine nette, elegante Lösung als externer Massenspeicher, der um ein Vielfaches schneller ist als eine FireWire 800-Festplatte. Die Performance lässt jedoch sehr zu wünschen übrig, da eingefleischte SSD-Nutzer Besseres gewöhnt sind. Apples Vorrangstellung löst sich im Thunderbolt-Bereich ohnehin auf, da die Mainboard-Hersteller beim neuen Intel Z77-Chipsatz diese Unterstützung schon integrieren. PC-Enthusiasten dürfen sich also auf kommende TB-SSDs mit Datendurchsätzen jenseits von 550 MByte/s freuen, die wahrscheinlich nicht so teuer sein werden.
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- Erschienen: 03.05.2013 | Ausgabe: 6/2013
- Details zum Test
Note:2,2
Leistung (60%): 2,3;
Preis/GB (20%): 2,3;
Ausstattung (20%): 1,6.