Klobige Sport-In-Ears ohne Kabel
Das sehr günstige In-Ear-Set Dodocool DA144 ist einem relativ neuen Produktsegment zuzurechnen, das oft mit „truly wireless“ umschrieben wird. Gemeint sind damit Bluetooth-Kopfhörer, die sich im Betrieb auf die beiden Ohrstücke reduzieren - welche auch untereinander nicht verkabelt sind. Eigentlich problematisch, weil es die Unterbringung der Technik und Energieversorgung erschwert. Hier aber lässt das etwas klobige, voluminöse Design der „earbuds“ mehr Raum für die erforderlichen Elemente. Allerdings müssen den Halt im Ohr deshalb formbare Bügel absichern, genannt „ear hook“. Die sollen sogar sportliche Betätigung erlauben, ohne dass die Dinger gleich wieder durch die Gegend fliegen. Ein bisschen mangelt es an äußerer Wertigkeit, bei mittlerer Regentauglichkeit gemäß IPX5 ist die Verarbeitung dennoch okay. Ziemlich aktuell scheint das Innenleben zu sein, zumindest sind die Chipsätze nicht von vorgestern.
Technologie noch nicht ausgereift
Vereinzelte Berichte über Defekte nach kurzem Gebrauch sind kaum objektivierbar. Bisher neigen solche Indie-Hörer nämlich generell zu instabilen Verbindungen, in diesem Fall trotz schlauer Features auf Bluetooth-4.2-Basis. Für die Eindämmung von Komprimierungsverlusten bei der Klang-Reproduktion, für geringe Latenz und aktive Geräuschreduzierung, fürs Telefonieren im Headset-Modus mit den eingebauten Mikrofonen und mehr Akku-Ausdauer werden die angesagten Verfahren beherrscht. Etliche koppelbare Geräte - speziell einige Android-Devices - verstehen wie die Ohrklötzchen zusätzlich aptX, was wahrnehmbar detailreicher tönt als der normale SBC-Standard. Bei den aptX-losen Apple-iOS-Modellen iPhone und iPad hilft häufig der AAC-Streaming-Support, dank dem eine Komprimierungs-Stufe entfallen kann. Der Klang hängt auch vom Sitz im Ohr ab, justierbar mit beiliegenden Ohrpassstück-Paaren in drei Dimensionen. Stimmt alles, so ergibt sich eine bemerkenswert ausgewogene Wiedergabe ohne Bass-Exzesse. Gesteuert wird weitgehend über konventionelle, ja altbackene Tasten. Auf ein Ladeetui wie bei den Wettbewerbern muss man verzichten. Stattdessen hat ein schlichtes USB-Kabel mit Y-Verzweigung fürs Aufladen der Akkus der kleinen Schallbeauftragten zu genügen, bis zu sechs Stunden Dauerbetrieb sind dann drin.
Einladung zum Experimentieren
Komplett losgelöste Stereo-Ohrteilchen haben noch erhebliche Praxis-Schwächen, egal von welchem Hersteller und welcher Marke. Verlockend, das Prinzip hier für nur rund 30 Euro und mit anständigem Sound ausprobieren zu können. Haupt-Spaßbremse sind neben erratischen Verbindungsabbrüchen sonst die Akkus - da ist das Testprodukt gegenüber der Konkurrenz geringfügig im Vorteil. Ernüchternd: Selbst die Bereitschaft, für die zuverlässigeren, luxuriösen Bang & Olufsen BeoPlay E8 ungefähr das Neunfache zu investieren, beseitigt die Grundschwierigkeiten nicht vollständig.