Das DataWind AAkash hat als billigstes Tablet der Welt Furore gemacht. Die Originalversion kostete gerade einmal 35 Euro, sollte aber auch in Entwicklungsländern den mobilen Zugang zur Welt der Information ermöglichen. Ganz so gut liefen die Dinge allerdings nicht, da zwecks niedrigem Preis doch arg drastische Einschnitte bei der Hardware vorgenommen wurden. So arbeitete der Prozessor nur mit marginalen 366 MHz Taktrate – viel zu langsam selbst für das clevere Ressourcenmanagement von Android.
Und so hat man bei DataWind zumindest überraschend zügig auf die Beschwerden reagiert und eine zweite Auflage mit verbesserter Hardware aufgelegt. Nunmehr arbeitet das Tablet mit einem 700 MHz schnellen Cortex A8. Das ist zwar noch immer arg wenig, ermöglicht aber wenigstens das grundlegende Arbeiten mit dem Gerät. Angesichts von lediglich 256 Megabyte Arbeitsspeicher wird man allerdings beim Surfen schnell mal Ruckler erleben – und erst recht beim Arbeiten beispielsweise mit Tabellenkalkulationen wie Sheets to Go oder Kingsoft Office.
Und auch sonst bleibt die Hardware sehr beschränkt: Das 7 Zoll große Display löst beispielsweise nur mit mageren 800 x 480 Pixeln auf und arbeitet resistiv. Das heißt, es ist ein wenig Druck für die Bestätigung von Eingaben notwendig, Multitouch-Gesten sind nicht möglich. Ferner ist der interne Speicher mit 2 Gigabyte streng beschränkt. Da auch unter Android 2.3 Gingerbread noch viele Apps nicht auf eine Speicherkarte ausgelagert werden können, wird das Gerät nicht gerade vielen Programmen Platz bieten.
Schnickschnack wie eine Rückkamera, eine Chatkamera oder GPS findet man im DataWind AAkash überhaupt nicht. Das ist allerdings bei einem Preis von 45 Euro absolut verständlich und dürfte im Einsteigersegment ohnehin kaum eine Rolle spielen. Doch insgesamt ist das Tablet dann doch ein wenig arg beschränkt, selbst für diese Preisklasse. Oder wie formuliert es die ComputerBild treffend: „Ein Billig-Tablet für die Menschen in Schwellenländern ist eine tolle Idee. Aber was nutzt es, wenn es technisch ein Totalausfall ist?“ Und dem ist wenig hinzuzufügen.
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- Erschienen: 05.04.2012 | Ausgabe: 9/2012
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„Ein Billig-Tablet für die Menschen in Schwellenländern ist eine tolle Idee. Aber was nutzt es, wenn es technisch ein Totalausfall ist?“