Betrachtet man sich die technischen Daten des hier vorgestellten Advance Homeservers, kann man die Betonung auf „Home“ legen, denn für den geschäftlichen Einsatz eignet sich das Produkt weniger. Hinzu kommen die hohen Anschaffungskosten von über 900 EUR bei amazon, die dem Heimanwender ein ordentliches Loch in die Haushaltskasse reißen. Dafür soll man ein sehr einfach zu bedienendes Gesamtkonzept erhalten, das keinerlei technische Vorkenntnisse voraussetzt.
Als Betriebssystem ist das wirklich sehr einfach zu bedienende Windows Home Server 2011 auf einem 32 GByte großen Flash-Speicher installiert. Das verleiht dem System eine gute Performance-Basis, die von 2 GByte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Die Festplattenkapazität des 6000 M2 beträgt 6 TByte, die sich auf drei Festplatten verteilen. Insgesamt verfügt das NAS über vier Einschübe, die über die Hot-Swap-Funktion einen komfortablen Austausch während des Betriebs erlauben. Intern befindet sich ein weiterer Einschub für eine 2,5 Zoll große Festplatte. Bis zu diesem Punkt hat der Hersteller gut vorgelegt und kann mit seinen technischen Features durchaus überzeugen. Lediglich der SATA2-Controller entspricht nicht unbedingt dem Stand der Technik, was aber durch das Intel Atom-Mainboard mit seinem D525 Prozessor bedingt ist. Auch bei den externen Schnittstellen wird nicht gegeizt und der Besitzer kann auf insgesamt zwei USB 3.0-, vier USB 2.0-, eine eSATA- und zwei Gigabit Ethernet-Schnittstellen zugreifen. Das eröffnet weitere Möglichkeiten der Nutzung als Druckserver und das Überspielen von Daten auf externe Medien. In welcher Art der Medienserver mit DLNA-TVs kommuniziert ist aus dem Datenblatt leider nicht ersichtlich und es wird nur von der Bereitstellung von aufgezeichneten Fernsehsendungen gesprochen. Eine integrierte Firewall soll die Daten vor unberechtigtem Zugriff schützen und eine ebenfalls integrierte Backup-Software soll alle PCs und Notebooks automatisch versorgen. Weitere Addins (kostenpflichtig?) können auch andere Geräte wie digitale Bilderrahmen ansteuern. Bei Stromversorgung greift ein internes, 120 Watt starkes Netzteil ein und der Hersteller spricht von einer Jahresbelastung bei permanenter Nutzung von rund 35 EUR.
Erfahrungsgemäß ist ein Atom D525 etwas schmalbrüstig für die parallele Versorgung von Videostreams und Backup-Aufgaben – hier brechen die meisten NAS mit ähnlicher Hardware zusammen und schalten sich in manchen Fällen ab. Leider gibt es noch keine Praxistests zu diesem Gerät und die gemachte Aussage kann nur als Vermutung angenommen werden – vielleicht hat Chiligreen den Flaschenhals umgangen.
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- Erschienen: 15.06.2012 | Ausgabe: 12/2012
- Details zum Test
„gut“ (4 von 5 Sternen)
„Der Server lässt sich rasch in Betrieb nehmen, auch ohne Server-Kenntnisse ist das System schnell eingerichtet. Über das Dashboard behält man einen Überblick über den Status von PCs und Backups.“