Als ob die Auswahl an Multifunktionsdruckern der Mittelklasse nicht schon groß genug wäre, wirft Brother mit dem DCP-395CN ein weiteres Modell auf den Markt, das die Entscheidung für den potentiellen Käufer noch schwieriger macht. Mittelklasse bedeutet in diesem Fall übrigens, dass der Multifunktionsdrucker rund 120 Euro kosten (Straßenpreis, Brother schätzt seinen Gegenwert auf 159 Euro ein), und dass er sich in Sachen Ausstattung von den Schnäppchenmodellen unter 100 Euro durch besondere Fähigkeiten für fotoaffine User abzusetzen versucht.
So soll der mit vier Farbpatronen arbeitende DCP-365CN dank kleiner Tintentröpfchen von 1,5 Picolitern die Druckqualität eines Sechsfarben-Modells erreichen – das entsprechende (Brother-)Spezialfotopapier vorausgesetzt, das übrigens – ein zweites Bonbon an User, die insbesondere auf den Fotodruck Wert legen – in einer separaten Papierkassette untergebracht werden kann – praktisch, so entfällt das Leeren und Wiederbefüllen der Kassette für Normalpapier. Natürlich darf bei einem Multifunktionsdrucker für Amateurfotografen auch nicht der Direktdruck von der Kamera via PictBridge oder von einer Speicherkarte via Cardreader fehlen. Die Fotos können aber auch von einem USB-Stick gezogen und anschließend vor dem Druck an einem 3,3 Zoll großen Display noch einmal begutachtet werden.
Originell ist das von Brother in mehreren Druckern eingesetzte kapillare Tintensystem. Druckkopf und Tintenpatronen lagern dabei voneinander getrennt im Gerät. Ersterer wird über Schläuche mit der Tinte versorgt. Vorteil: Der Druck verläuft insgesamt leiser ab, da dieses System die Vibrationen verringert. Allerdings muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass die Schläuche nicht austrocknen oder verstopfen, denn der Reinigungsaufwand ist relativ groß.
Etwa schwindeln oder zumindest prahlen tut Brother bei der vorausgesagten Druckgeschwindigkeit von 27/33 Seiten pro Minute (Farbe, S/W), aber dies tun die meisten Druckerhersteller, weswegen es als Kavaliersdelikt durchgeht. Als letztes Bonbon sei schließlich noch die Netzwerkfähigkeit erwähnt, doch speziell in diesem Bereich sind einige Konkurrenten für dasselbe Geld bereits bei einem WLAN-Modul angelangt – wie gesagt, die Entscheidung ist nach dem Launch des DCP-395CN nicht einfacher geworden, weswegen es angeraten sein dürfte, das nächste Kräftemessen unter den potentiellen Konkurrenten in einem Test abzuwarten, der die feinen, anhand der Datenblätter kaum zu erahnenden Unterschiede ans Tageslicht zerren wird.
3-in-1-Mittelklassedrucker für fotoaffine User
Datum: 19.01.2010