BenQ GW2250HM

Als BenQ 2010 zum ersten Mal einen Monitor für den Consumer-Bereich in den Handel gebracht hat, der über eine bessere Paneltechnik verfügt, musste für dieses Plus an Bildqualität noch ein kräftiger Aufschlag hingenommen werden. Mit dem GW2250HM hat sich die Situation nun komplett geändert. Der dieses Jahr neu ins Sortiment aufgenommene PC-Bildschirm kommt nicht mehr viel teurer als ein Konkurrent mit einer weniger guten Flüssigkristalltechnologie, die Differenz zu den Consumer-Modellen mit einem TN-Panel ist radikal geschrumpft – weswegen kaum mehr ein Argument für diese Geräte spricht.

Jahrelang dominierte auf dem breiten Markt TN-Panels, nahezu alle Monitore waren mit dieser Flüssigkristalltechnologie ausgestattet. BenQ war der erste Hersteller, der für die Consumer-Modelle eine in puncto Bildqualität bessere Technologie zum Einsatz brachte, nämlich sogenannte VA-Panels. Diese zeichnen sich generell durch einen außergewöhnlich hohen Kontrast aus, wobei, dies gilt es unbedingt zu beachten, der echte, der native Kontrast gemeint ist und nicht der aktuell werbewirksam inszenierte „dynamische Kontrast“ mit Werten, die teilweise groteske, dreistellige Millionenwerte erreichen sollen. Bei letzterem handelt es sich lediglich um einen mehr oder weniger fiktiven, weil nicht standardisiert ermittelten Kontrastwert zwischen dem dunkelsten/hellsten Bildbereich zweier aufeinander folgender Bilder, während der native Kontrast sich auf ein Einzelbild bezieht und objektiv messbar ist. Ein TN-Monitor erreicht in der Regel maximal einen Kontrast von ungefähr 1.500:1, die meisten guten Geräte liegen bei etwa 1.000:1 oder wenig darunter. Das VA-Panel des BenQ hingegen erzielt einen Kontrast von 5.000:1, die Darstellung ist entsprechend kontrastreich und klar – was sich natürlich insbesondere bei Multimedia-Anwendungen positiv auszahlt. Außerdem sind VA-Panels um einiges blickwinkelstabiler, das heißt, die bei TN-Panels vollkommen normalen, weil technikbedingten Verfälschungen von Farbe, Kontrast und Helligkeit beim Blick auf das Display von der Seite oder von unten fallen beim BenQ deutlich weniger stark aus. Dank der als Hintergrundbeleuchtung verbauten LEDs konnte außerdem eine Schwachstelle der VA-Panels, nämlich ihr hoher Stromverbrauch, aus der Welt geschafft werden. Der BenQ begnügt sich mit maximal 27 Watt, also minimal mehr als ein TN-Panel. Und last but not least hat BenQ die Reaktionszeit des VA-Panels mächtig auf Trab gebracht, der Bildschirm präsentiert sich als schnell genug für Multimedia-Anwendungen.

Kurzum: Der Mehrwert eine VA-Panels in Sachen Bildqualität und Einblickwinkel liegt auf der Hand, außerdem kann der BenQ-Bildschirm ohne Bedenken als Allrounder für Office-Arbeiten sowie Multimedia eingesetzt werden – warum also sollte man angesichts dieser Aussichten noch einen Bildschirm mit TN-Panel anschaffen, zumal der Bildschirm mit aktuell 149 EUR (Amazon) nicht mehr viel teurer kommt als ein 22-Zöller mit TN-Panel?