Für wen eignet sich das Produkt?
Für das gefederte Fahrwerk, die Einhand-Klapptechnik und die Tragemöglichkeit einer Schultertasche kann der Käufer des Babyzen Yoyo+ zwar viel Geld unterbringen. Doch wen große Kontobewegungen beim Kauf eines Kinderwagens nicht stören und Sitzbuggys im Handgepäckformat interessieren, sollte dem knapp 5 Kilogramm leichten Kindekarren erhöhte Aufmerksamkeit spendieren.
Stärken und SchwächenJetzt also bitten flugtaugliche Buggys zum Kräftemessen: Ein Faltmaß von 52 x 44 x 18 Zentimeter soll mit den Richtlinien der Airlines für bordzugelassenes Gepäck harmonieren. Als reisetaugliche Leichtgewichte gingen schon der Quinny Yezz Air oder der Yalulu ans Startgatter, doch der Yoyo+ ist auch noch einhändig faltbar – ein Segen im hektischen Flugreisebetrieb. Man klappt den Griff herunter, löst eine Sicherung und hebt den Buggy dabei an - der Wagen klappt in sich zusammen und lässt sich mit seinem Trageriemen schultern. Seine Radfederung verleiht zwar nicht Flügel, aber auf Kopfsteinpflaster einen Fahrkomfort, den man den winzigen Kunststoffrädern nicht zutraut. Der größte Gewinn besteht in einer funktionalen Flexibilität. Mit einer kompatiblen Babywanne ist er ab Geburt verwendbar und mit Adapterbefestigung unterstreicht er seinen Auftritt als Multibmobil in Gestalt eines Travelsystems, dessen Basis nicht wie üblich ein Kombi- oder Sportkinderwagen, sondern ein Buggy ist.
Es bedarf schon eines schärferen Blicks auf praktische Details, um das Preisniveau zu verstehen. Wer außerhalb der eingangs erwähnten Nutzergruppe den als Stadt- und Reisemobil positionierten Buggy nutzt, wird sich am gepfefferten Tarif eines Kinderkarrens stören, der zwar exemplarisch den Entwicklungsstand von Buggytechnik zeigt, aber nur zwei Sitzpositionen besitzt – aufrecht und halbliegend. 1.400 Euro (Amazon) sind schon ein Wort, das nicht allein durch den Brückenschlag zwischen Minimalismus und Komfort gerechtfertigt erscheint. Entscheidend ist eine Technik, die den Nachteil solcher Leichtbuggys in einen Vorteil verkehrt: Wurzelige Waldwege, Kopfsteinpflaster, Schotterwege – hier hilft das „Soft-Drive-System“, das mit dem Verzicht auf manuelles Arretieren der Räder nach einem durchaus entlohnungswürdigen Alleinstellungsmerkmal aussieht.