Mit seinem Hotelbett-Design und der fürstlichen Liegehöhe hat das B-famous Boston viele Fans gefunden – ausgenommen die Anhänger hochwertiger Boxspringbetten. Das rund 670 Euro teure Bett (im Standard-Paarschläfermaß von 180 x 200 Zentimeter) macht vieles anders als die Edelexemplare der führenden Marken in der Möbelindustrie. Der stilbildende Charakter ist ihm nicht abzusprechen – das subtile Federn, die spezielle Nachgiebigkeit im Einsinkbereich von Schultern und Hüfte sowie die Luxusanmutung echter Boxspringbetten hingegen schon.
Bonell- statt Taschenfedern in der Obermatratze
Im Querschnitt betrachtet ist das Konstrukt einer schnöden „Holzkiste mit Sprungfedern“ (Stiftung Warentest zu den getesteten Boxspringbetten) weit ähnlicher als den Edelausgaben für eine mittlere vierstellige bis fünfstellige Summe mit Aussehen und Aufbau nach amerikanischem Vorbild. Die Holzbox, in der die untere Lage Bonellfedern eingelassen ist, mag als stabil gelten und die gepolsterten Kopf-, Fuß- und Seitenteile mit einem Bezug aus Strukturstoff für einen vergleichbar mondänen Auftritt bürgen; die Qualität eines Garanten für das höchste Maß an Bequemlichkeit erreicht es nicht. Das zeigt schon die Verwendung von Bonell- statt Taschenfedern bei der Obermatratze.
Flächen- statt punktelastischer Stützeigenschaften
Insoweit wirft das Bremer Unternehmen mit seiner Produktbeschreibung sogar eine Nebelkerze, wo es heißt, dass das Bett eine „punktelastische Körperunterstützung durch Bonellfederkern“ biete. Doch Bonellfedern stehen für eine flächenelastische Unterstützung, weshalb hochpreisige Federboxen sie nur in der unteren Schicht verwenden – oben sind es meist Taschenfedern, die einzeln in Säckchen eingenäht sind und beim Niederdrücken ihre vertikale Ausrichtung behalten. Und einen weiteren Vorzug liefern nur die hochpreisigen Boxspringbetten: Dicke Matratzen-Topper aus Kalt- oder Memoryschaum, mit einem hohen Raumgewicht und einer Rückstellkraft, die Langzeit-Liegekomfort verspricht.Vermittelt nicht das erhoffte Wolkengefühl
Die Netzgemeinde vermittelt zum Bosten das Bewertungsbild eines qualitativ unterdurchschnittlichen Modells. Man hätte sich mehr Komfortwerte versprochen, die insbesondere Rückenlahme vermissen. Seitenschläfer finden keine unterschiedlichen Liegezonen, die den Schultereinklapp-Effekt verhindern. Hochwertige Matratzen sind im Schulterbereich weicher aufgebaut und stärken das Mittelteil. Die Konstruktion vermittle nicht jenes Wolkengefühl, für das man sich für gewöhnlich ein Boxspringbett anschafft. Doch wer es schafft, der Vermuffungstendenz solcher Boxspringsysteme durch regelmäßiges Lüften entgegenzuwirken, erhält zumindest ein Exemplar mit einer ordentlichen Haltbarkeitsprognose und einem fairen Kurs, der nicht nur den besser Betuchten vorbehalten ist.