Für wen eignet sich das Produkt?
Wenn das Äußere eines Broadcasting-Sprechermikrofons von Bedeutung ist, punktet das Audio-Technica BP40 durch sein mattschwarzes Design. Viele Konkurrenzprodukte wirken vergleichsweise altbacken. Als dynamisches Modell soll es Nutzer in Rundfunk-, Fernseh- und Tonstudios durch solide Pflichterfüllung unterstützen. Dazu gehört, für ein störungsfreies Signal zu sorgen. Das erledigt das Mikro gut, weil es prinzipbedingt eine geringere Empfindlichkeit als Kondensatormikrofone aufweist. In Kombination mit der Hypernieren-Charakeristik schickt es zudem viele unerwünschte Umgebungsgeräusche erst gar nicht auf den Signalweg. Dennoch ist der Hersteller laut eigener Aussage stolz, durch eine eigenständige Bauweise die Empfindlichkeit gegenüber klassisch-dynamischen Mikrofonen erhöht zu haben. Klangquellen wie Stimmen und Instrumente müssen sich bei Übertragungen und Aufnahmen trotz allem nahe der Mikrofonkapsel befinden, um den Sound rund zu kriegen. Dann überzeugt er womöglich auch Musiker und Podcasting-Amateure.
Stärken und SchwächenHinsichtlich der Verarbeitung bestätigen sich der erste haptische Eindruck und die positive Erwartungen: Qualität zählt einfach zu den Stärken des japanischen Herstellers. Der Perfektionismus zeigt sich zudem darin, dass das Mikro etwas „over-engineered“ ist: Man hat so lange an der Balance zwischen dem Erhalt von Klangfülle und den spezifischen Anforderungen an ein Moderatoren- und Kommentatoren-Werkzeug gefeilt, bis sich die akustischen Effekte zum Teil gegenseitig aufheben. Entsprechend gespalten sind die Urteile von Fachleuten und Rezensenten: Einerseits gibt es Lob für die optimale Abstimmung inklusive dem Schwerpunkt auf Sprachverständlichkeit. Andererseits gibt es Tadel für ein angebliches Brillanz-Defizit. Den maßvoll zupackenden Hochpassfilter aktiviert man jedenfalls per verstecktem Winz-Schalter. Die serienmäßig am Gehäuse montierte Halterung lässt sich gegen eine separat erhältliche, elastische Aufhängung tauschen, die zur Reduktion von Körperschall-Auswirkungen beiträgt.
Preis-Leistungs-VerhältnisThomann verlangt für eines der aktuellsten Mikrofonmodelle dieser Produktnische etwa 360 Euro. Die sind auf jeden Fall gerechtfertigt, wenn einem das Design gefällt. Geht es um die Audio-Eigenschaften, sollte der potentielle Erwerber die Idee der Entwickler berücksichtigen, ein dynamisches Mikrofon um eine Kondensatormikrofon-Anmutung zu ergänzen. Scheut man den Ansatz oder seine Umsetzung, ist man mit dem alten und etwas günstigeren Broadcasting-Haudegen Shure SM7B wahrscheinlich besser bedient.