Auf konstruktiv rundum gelungenes Kinder-Quad, das halbwegs bezahlbar ist, muss der Kunde offenbar noch warten. Das von Alltrade vertriebene Mini-Quad ATV ist hierfür ein gutes Beispiel: Unter den im Internet veröffentlichten Anwendermeinungen sind einige, die dem Kinderfahrzeug bestenfalls Bastler-Qualitäten bescheinigen.
Technische Eckdaten
Prinzipiell wurde dem Mini-Quad ATV aus fernöstlicher Produktion einiges mit auf den Weg gegeben, um Kindern ab sieben Jahren kraftvollen Fahrspaß zu bieten: Das 49 cc-Modell mit Zweitakter-Motor und Automatik-Getriebe verfügt über einen Doppelauspuff in Sportoptik und soll laut Auskunft des Herstellers mit einer drosselbaren Geschwindigkeit von bis zu 55 km/h daherkommen. Nicht schlecht klingen auch die Angaben zur Federung: Für Fahrkomfort sorgen hier drei Federbeine – zwei vorne, ein Monofederbein hinten. Allerdings fehlen Angaben zum Federweg und dennoch: Für den Einsatzzweck auf Feldwegen sollte so mancher Wackerstein halbwegs geschmeidig gemeistert werden.
Daumengas anstelle eines Gasdrehgriffs
Gestartet wird per Alu-Seilzugstarter – und dies führt zugleich zum ersten Kritikpunkt: Der Griff des Seilzugs sei lediglich per Einfachknoten befestigt. Folglich reiße er beim beherzten Zug vom Seil und müsse per umständlicher Fummelei aus dem Starter geholt werden. Ein Lichtblick sollte das Daumengas darstellen. Im Unterschied zum Gasdrehgriff ist die Bedienbarkeit für Kinderhände in der Regel einfacher und sicherer, doch auch diese Chance scheint das Mini-Quad verpasst zu haben. Nutzer kritisieren, dass für den Gasknopf ein sportlicher Daumen vonnöten sei und man darüber sinniere, ihn gegen ein komfortableren Drehgriff auszutauschen.Fahrspaß pur – für Bastler und Reparaturfreudige
Als nähme der Schrecken kein Ende, steht auch noch die Benzinleitung in der Kritik: An der Verbindung von Benzinschlauch und Benzintank laufe Benzin aus. Auch die Laufkultur des Motors lasse Wünsche offen. Zwar klinge der Zweitakter nach dem Start erfreulicherweise quirlig und satt. Ins Stocken gerate der Marsch allerdings bei Steigungen und insbesondere bei schlechten Benzin-Ölmischungen verwandle sich das Fahrerlebnis in ein Stehvergnügen. Das Gesamtsystem sei nur mit handwerklichem Geschick so richtig nutzbar, wenn aber das Ganze einmal durchrepariert sei, böte der fernöstliche Kandidat durchaus eine Menge Spaß.Achten sollte man darauf, dass Benziner nicht nur wartungsanfälliger sind als Modelle mit Elektromotor, sondern auch lärmemittenter. Wie stets sind Modelle dieser Art nicht für die Straßenzulassung geeignet. Wer zu den Bastlern gehört, findet im vorgestellten Kandidaten sicherlich eine bezahlbare Alternative zu den Premiummarken: Bei Amazon wird es für rund 230 EUR gelistet.