Für wen eignet sich das Produkt?
Der Kindersitz des amerikanischen Unternehmens 4moms geizt mit Eckpunkten wie Gewichts- und Altersgruppe analog ECE-Zulassungssystem, hat noch nicht einmal einen griffigen Namen. Doch rund um den selbstinstallierenden Kindersitz sind Scharen von Sonderfunktionen darum bemüht, Eltern mit Informationen zur korrekten Sitzinstallation, Gurtstraffung und Höhenausrichtung zu versorgen. Die Stoßrichtung ist klar – und nicht anders als bei den 4moms-Kinderwagen, die sämtliche Wettbewerber aufs Altenteil zu setzen scheinen: Mit technischer Spielerei will man Eltern gnadenlos begeistern, die sich auch sonst per Smartphone-Applikation durch den Alltag bewegen.
Der Sitzeinbau per Wischgesten sorgt für eine völlig neue Erfahrung. Der Sitz fährt wie von selbst in seine Position, eine technische Augenweide gemäß Herstellervideo, das ferner ein permanentes Monitoring während der gesamten Nutzung dokumentiert: Per 4moms-Zusatzprogramm lassen sich alle Funktionen vom Smartphone aus steuern und überwachen, die Bedienung wirkt leicht verständlich. Doch der eigentliche Gewinn dürfte das gute Gefühl von Sicherheit durch kontrollierten Einbau sein: Ein aus Sicht von Unfallexperten dringlicher Ansatz, den etliche Kontrahenten noch nach alter Väter Sitte lösen – mit Farbindikatoren und Pieptönen. Nicht minder spektakulär sind die Programmierbarkeit auf das prognostizierte Wachstum und die Warnung, dass ein Umstieg auf den Folgesitz bevorsteht. Das Prinzip ist völlig neu und noch ohne jede Käuferrezension, ein klares Qualitätsurteil ungeachtet begeisternder Technik-Offensive fällt demnach schwer.
Preis-Leistungs-VerhältnisSpätestens die Frage der Preiswürdigkeit dürfte stark polarisieren: Wer "verfeaturete" Alltagsgegenstände mag, die zwar überflüssig erscheinen, nach kurzer Zeit aber nicht mehr wegzudenken sind, wird die 500 US-Dollar wohlinvestiert finden. Und sich über die Gegenleistung für solche Aufmerksamkeit in Gestalt einer modernen Einbausicherung, eines vom NHTSA (einer Behörde im Geschäftsbereich des Verkehrsministeriums der Vereinigten Staaten) geprüften Seitenaufprallschutzes und Sonnendachs mit Lichtschutzfaktor freuen. Andere werden sich weiter umschauen und durch ADAC-Prüftechnik zertifizierte Babyschalen mit einem ähnlich modernen Auftritt wählen. Das können beispielsweise Recaro Privia mit Isofix-Basis fix oder Maxi-Cosi Pebble Plus mit Isofix-Basis 2wayFix sein.