Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ist eine psychische Störung, die bereits im Kindesalter auftritt und durch starke Probleme bei der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität gekennzeichnet ist. Nach neuesten Studien sind Mädchen gleichermaßen davon betroffen wie auch Jungs und nicht mehr wie früher angenommen, dass Jungs im Verhältnis 8:1 darunter leiden. Mit Überschreitung der Pubertät ist die Verhaltensstörung bei 50 bis 80 Prozent nicht überstanden und die ADHS-Symptomatik setzt sich Erwachsenalter fort. Da es bis heute kein einheitliches Modell zur ADHS gibt, sind die Therapieansätze bis hin zur medikamentösen Behandlung sehr vielseitig und auch nicht immer von Erfolg gekrönt.
Ursachen
Ursächlich kann man nur von dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren ausgehen, die eine Entstehung von ADHS begünstigen. So fand man bei etwa der Hälfte der Betroffenen eine genetische Störung bei der neuronalen Signalverarbeitung vor. Diese Störung ist in den Regelkreisen verankert, die für die Motivation, Kognition, Kognition und für die Bewegung verantwortlich sind. Ein weiteres Risiko zur Erkrankung an ADHS wurde für die Zeit der Schwangerschaft festgemacht. Studien belegen, dass Passivrauchen und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zu vermehrtem Auftreten der Krankheit führen können. Hinzu kommen die sozialen Faktoren im Elternhaus, wenn eine besonders kontrollierendes und verhärtetes Erziehungsverhalten vorliegt, besteht die Möglichkeit zur Verstärkung der Symptomatik, jedoch lässt sich auch das nicht eindeutig belegen. Die Störung der Selbstregulierung und Impulskontrolle führt bei ständig wachsenden Konflikten in Elternhaus und Schule zur Steigerung, die oft in einem regelrechten Teufelskreis endet.
Behandlung
Je nach Schweregrad der Erkrankung müssen psychosoziale Hilfestellungen zur Verfügung gestellt werden, die negative Symptome mildern können und das Verhalten des ADHS-Erkrankten kontrollierbar machen. Dabei sind Eltern, Lehrer, Schulpsychologen, behandelnde Ärzte und der Betroffene gleichermaßen gefragt, den entsprechenden Einsatz zu bringen. Die medikamentöse Behandlung bei Aufmerksamkeitsstörungen mit Methylphendat (Ritalin) hat sich seit 1990 ind Deutschland vervierfacht und das wird sehr kontrovers diskutiert. Da ADHS-Erkrankte ein erhöhtes Suchtrisiko aufweisen, ist die dauerhafte Gabe von Stimulanzien wie Ritalin sehr zweischneidig. Zumal das Medikament nur eine kurze Wirkzeit hat und der sogenannte Rebound (Rückschlag) am Ende auftreten kann.