Frauenhände beim Beziehen einer Matratze mit einem Spannbetttuch Bild: New Africa by shutterstock

Die perfekte Matratze für jeden und jede gibt es wahrscheinlich nicht, Bett1 und Emma versuchen es aber trotzdem und liefern Matratzen ab, die mehr oder weniger Anlass zur Kritik lassen. Aber wer hat die besseren Matratzen? Hier finden Sie aktuelle Testergebnisse, übersichtliche Pro- und Contra-Listen sowie Wissenswertes zu den Testmethoden der Stiftung Warentest.

Emma vs. Bett1: Anliegen gegen den Testsieger

Schreck, lass nach: Im Matratzentest vom März 2021 kam die Bodyguard von Bett1, die „beste Matratze, die die Stiftung Warentest jemals im Labor hatte“, nicht über ein Befriedigend hinaus. Lagen bislang Welten zwischen ihr und Konkurrenten wie Emma, waren die Herrschaftsverhältnisse nun aufgehoben. Kurze Zeit später, im „Test“-Oktoberheft 2021, hieß die Testsiegerin dann tatsächlich Emma, und Bett1 musste sich manchen beißenden Kommentar anhören. Wir haben versucht, etwas tiefer zu graben – und auch die pikanten Eckdaten des Sachverhalts zu klären. Auf der personellen Ebene sind folgende Akteure am Matratzen-Scharmützel beteiligt: die Bodyguard in zwei Größen und Härtegraden, die Weich-Variante von Bodyguard, die Emma One Schaum-Matratze und die Emma One Federkern, die aktuelle Testsiegerin und frühere „Dynamic“.

  Gesamthöhe Waschbarer Bezug Trage-/Wendeschlaufen Als Duo-Matratze verwendbar Unser Fazit Stärken Schwächen Bewertung Angebote
Dynamic Federkernmatratze

Gut

1,9

18,5 cm 40 °C vorhanden fehlt Test­sie­ger-​Matratze für küh­len Schlaf

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767 Meinungen

2 Tests

Emma One

ab 143,99 €

One

Gut

1,7

18 cm 40 °C vorhanden fehlt Leichte Ein­heits­ma­tratze von mitt­lerer Fes­tig­keit

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191 Meinungen

2 Tests

Bodyguard (90 x 200 cm, H4)

Gut

2,1

18 cm 60 °C vorhanden vorhanden Für Schwere mit viel Bauch und Schul­tern nicht opti­mal

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11.281 Meinungen

1 Test

bett1.de Body­guard (90 x 200 cm, H3)

ab 199,00 €

Bodyguard (90 x 200 cm, H3)

Gut

2,1

18 cm 60 °C vorhanden vorhanden Der große Glanz bekommt Krat­zer

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11.281 Meinungen

1 Test

Bodyguard (140 x 200 cm, H4)

Befriedigend

2,7

18 cm 60 °C vorhanden vorhanden Kauf­emp­feh­lung für Paarschlä­fer aller Figur­ty­pen

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1 Meinung

1 Test

Die Bodyguard war die Beste der Besten

Als die Bodyguard-Matratze bei Stiftung Warentest erstmals im Jahr 2016 und zwei Jahre später zum Nachtest angetreten war, schnitt sie jeweils als Beste ab. Warum? Sie taugte für jeden Körpertyp in jeder Schlafposition, ob massig, zierlich, klein oder groß. Damit war ihr ein echtes Kunststück gelungen, während andere noch tüftelten: Einerseits muss eine Matratze ausreichend nachgeben, wenn Schwergewichte seitlich liegen. Andererseits muss sie rücklings Liegende gut abstützen. Besonders der große, schwere Körperbautyp hat es oft schwer, eine passende Matratze zu finden. Viele Test-Matratzen schwächeln in diesem Bereich.

Weil die Bodyguard via Internet zu ordern, günstig sowie leicht zu retournieren ist, galt sie lange Zeit als Pro-Tipp für Jüngere, die sich die Mühen des Matratzenkaufs sparen wollen. Für viele war sie – vorsichtig formuliert – die sinnvollste Erfindung im Matratzenmarkt überhaupt. Besser als die hartnäckig nur offline erhältlichen Modelle, gelagert in grell beleuchteten Matratzenläden an Straßenecken, wo man sich zwischen vielen Arten, Härtegraden und Materialien entscheiden soll. Und bei denen man nie genau weiß, ob sie nach zwei, drei Monaten noch so bequem sind wie im Laden.

Bett1.de überzeugt als Preisbrecher

Obwohl sie an Glanz verloren hat, hat die Bodyguard noch Wucht. Zum einen als „gute“ Weich-Version für alle, die besonders weich liegen möchten, mit guten Liegeeigenschaften für Kleinere mit normaler Statur und etwas mehr Becken. Zum anderen, weil sie als Duo-Matratze über zwei unterschiedliche Liegeseiten (und -härten) verfügt und je nach Ausführung mal mittelfest/fester oder mal weich/fester ist.

Dass die Bodyguard weiterhin als eine der beliebtesten Matratzen am Markt durchhält, liegt auch an einem veränderten Prüfverfahren. Tatsächlich stellten sich die Test-Profis die Frage, was im Testlauf vom März 2021 eigentlich passiert war. Um solche Duo- oder Wendematratzen, also solche mit zwei unterschiedlich harten Liegeseiten, beurteilen zu können, hatte man das Testverfahren angepasst: Wurde früher immer nur eine Liegeseite untersucht, mussten nun beide durch den Test – und zwar für alle vier Körperbautypen H, E, I, A. Nach diesem „HEIA-“ Schema testet die Stiftung Warentest seit Jahren Matratzen auf ihre Bequemlichkeit für

  • den großen, schweren H-Typ mit viel Bauch und Schultern;
  • den großen, schweren E-Typ (Schultern, Bauch und Becken etwa gleich breit);
  • den kleinen und leichten I-Typ;
  • den kleinen, leichten und hüftkräftigen A-Typ.

Grund für das mäßige Abschneiden zweier Bodyguard-Ausführungen (90er- und 140er-Breite, Härtegrad „mittelfest“) sei womöglich eine unterschiedliche Dichte des Schaums, die zu veränderten Liegeeigenschaften führe, schreibt die Stiftung Warentest. Eine klare Ursache habe man aber nicht gefunden. Das ließ Raum für Spekulationen. Manche vermuteten eine schlechtere Schaumstoffqualität oder hatten den kalkulatorischen Rotstift bei der Qualitätssicherung im Verdacht. Man könnte aber auch einwenden, dass solche Duo-Matratzen nach dem neuen Prüfschema mehr leisten müssen als andere Matratzen, die nur eine Liegeseite aufweisen – und bei höheren Test-Anforderungen logischerweise schlechter abschneiden müssen.

Tipp für Risikoscheue

Was raten wir Bett1-Fans? Gehören Sie zu den H-Typen und möchten kein Risiko eingehen, können Sie sich nach Alternativen umsehen. Die besten, von Stiftung Warentest untersuchten Matratzen mit guten Ergebnissen für die unterschiedlichen Körperbautypen finden Sie hier. Eine Auswahl, die allen Bedürfnissen gerecht werden dürfte.

„Zwei Matratzen im Test betten jeden Körpertyp in jeder Lage gut: die erstplatzierte Emma One (299 Euro) und die baugleiche Dunlopillo Elements (400 Euro). Das schafften in früheren Tests weitere empfehlenswerte Modelle, die noch erhältlich sind: ... Bett1.de Bodyguard (199 Euro).“ – Stiftung Warentest in „Test“-Heft 10/2019

Die Bodyguard von Bett1 auf einen Blick

Stärken

Schwächen

Die Emma One Schaum-Matratze auf einen Blick

Stärken

Schwächen

Bodyguard Weich

Gut

1,9

bett1.de Bodyguard Weich

1 Test

11.250 Meinungen

Gut aufgelegt: 100 Tage Probeschlafen mit Emma und Bodyguard

Probeschlafen können Sie die Bodyguard-Matratze bequem zu Hause – und zwar 100 Tage lang kostenlos, ganz gleich, wo Sie sie bestellen. Was uns aber auch gleichzeitig zur Emma One mit Federkern bringt, die mit diesen Manieren ebenfalls dienen kann – und damit sowohl die Qualitäten eines Testsiegers als auch einer einfach zu testenden Digitalmatratze vereint. Beide gewähren 10 Jahre Garantie auf Haltbarkeit und Matratzenkern und verfügen über einen waschbaren Bezug, den Sie per Rundum-Reißverschluss abnehmen können. In den Tests fallen beide Matratzen durch gute bis sehr gute Urteile zu Haltbarkeit, Handhabung, Schadstoffe, Bezug und Knötchenbildung auf. Die Bett1-Matratzen sind 18,5 cm stark, der Schaum von Emma One ist mit 18 cm ähnlich dick. In beiden Fällen können Sie zwischen mehreren, teils ungewöhnlichen Größen wählen. Bei den Härtegraden lässt nur die Emma One Schaum-Matratze die Auswahl unter „weich“, „fest“ und „mittelfest“ zu, die One-Federkern-Variante wird ausschließlich „mittelfest“ angeboten. Grund laut Emma ist die Anpassungsfähigkeit der Federkern-Technologie: Sie passe sowohl für Fans von harten als auch mittelfesten Unterlagen.

Du magst einen bestimmten Härtegrad? Egal ob etwas weicher oder etwas fester, unsere mittelfeste Testsiegerin passt zu allen diesen Schlaftypen. – Emma zur Matratze One mit Federkern

Bett1.de Anti-Kartell-Matratze: Ein fairer Player im Matratzenmarkt

Obwohl sie nun schlechter dasteht, fordert die Bodyguard-Matratze komfortseitig nicht jene Leidensfähigkeit, die ihr „Befriedigend“ vermuten lässt. Wenn es um das Thema Unternehmenskultur geht, dann kann man getrost behaupten, dass sie zu dem Besten gehört, was aus Verbrauchersicht nur passieren konnte. Warum? Während etablierte Hersteller ihre Händler zu Mindestpreisen gedrängt hatten, enthielt sich Bett1, der seine Bodyguard bis heute als Anti-Kartell-Matratze verkauft, solcher wettbewerbswidriger Geschäftspraktiken und bleibt stoisch bei günstigen 199 Euro für viele Größen. Das gilt bis heute – auch wenn die Zahlungsbereitschaft vieler Verbraucher:innen für eine (frühere) Testsieger-Matratze besonders hoch sein dürfte. Mit dieser Haltung hat Bett1 den Matratzenmarkt regelrecht durchpflügt – und musste sich viele beißende Kommentare der etablierten Wettbewerber anhören. Doch zugunsten eines fairen Wettbewerbs fließen hier Unternehmenswerte mit ein, die der Kundschaft zugutekommen.

Emma wirbt kräftig mit Testsieger-Ehren

Emma One Federkern Aufbau Bei der One Federkernmatratze setzt Emma auf mehrere Schichten aus anpassungsfähigem, nachgiebigem sowie stützendem Schaum und ein Netz aus Taschenfedern. Seit dem Matratzentest der Stiftung Warentest vom Oktober 2021 darf sie sich Testsieger nennen. Mit dem „test“-Logo rührt Emma seitdem auch kräftig die Werbetrommel. (Bildquelle: emma-maratze.de)

Mit der Testsieger-Matratze One Federkern tritt Emma nun als zweiter Player im Markt auf, der diesen Positiv-Trend hätte verstärken können. Tatsächlich bietet auch Emma seine One-Matratzen zu günstigen Preisen an – und mit rund 186 Euro unterschreitet die Schaum-Variante den UVP der Original-Bodyguard-Matratze sogar noch um ein paar Euro. Eine Ungereimtheit bleibt: Die baugleiche Elements von Dunlopillo, einer Traditionsmarke eher abseits des Schlaf-Hypes, gehört ebenfalls zum Emma-Imperium (Emma Sleep GmbH) und teilt sich mit der Emma One den Testsieg – befindet sich mit knapp 400 Euro zum Testzeitpunkt (90 x 200 cm) aber auf einem viel höheren Preisniveau. Das verstehen viele nicht, die Vertrauen in eine faire Preisgestaltung im Matratzenmarkt hatten.

Und was steht aufseiten der Nachhaltigkeit?

Beide Anbieter unterziehen ihre Matratzen einer Schadstoffprüfung nach dem Oeko-Tex-Standard 100 und schmücken sich mit Bestnoten im Stiftung-Warentest-Urteil „Haltbarkeit“. Daher halten wir von Testberichte.de sie für ökobewegt, auch wenn in sozialer Hinsicht mehr ginge: Während Bett1 einen Teil der Lagerbestände und retournierten Matratzen für Geflüchtete spendet und einen anderen – deutlich kleineren – recycelt, ist bei Emma über Spenden nichts zu erfahren. Man stecke entpackte, noch neuwertige Matratzen in einen neuen Bezug und verkaufe sie secondhand weiter, hieß es auf Anfrage.

 

Als es noch die Original-Emma-Matratze gab, wurden die retournierten Matratzen ausgeschlachtet und als Felix-Matratzen verkauft. Schade nur, dass das nicht für die One-Matratzen gilt, auf deren Verkauf sich Emma seit dem bahnbrechenden Test von Stiftung Warentest konzentriert hatte. Sehen Sie also irgendwo eine Felix-Matratze, handelt es sich nicht um eine günstige Testsieger-Ausführung aus den Emma-Werkhallen.

Retorenkreislauf bei Matratzen vom Bett1 Der Retourenkreislauf bei Matratzen vom Bett1. Ein Teil der retournierten Matratzen kommt laut Anbieter Geflüchteten zugute. (Bild: bett1.de)

Tipp: Auch wenn Emma selbstbewusst mit dem Titel „Testsieger“ wirbt, so haben Kaufwillige doch eine deutlich größere Auswahl. Denn auf dem Markt gibt es noch weitere, von der Stiftung Warentest und anderen Test-Häusern früher getestete und noch erhältliche Matratzen.

Die besten Matratzen aus Tests

Die Top 20 der Schaumstoffmatratzen

Die Top 20 der Federkernmatratzen

von Sonja Leibinger

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2012.

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