Größer, stärker, teurer – Modellwechsel sind normalerweise ein Grund, um an der Preisschraube zu drehen. Renault dagegen senkt beim Grand Scénic den Einstiegspreis im Vergleich zum Vorgänger um 1800 Euro (ab 20.200 Euro). In Zeiten steigender Kosten für Familien ein attraktives Paket. Der um sieben Zentimeter auf 4,56 Meter gewachsene Kompakt-Van fährt mit fließenden Formen, kurzen Überhängen und keilförmiger Fensterlinie dynamischer vor als bisher. Außerdem kostet ein 130 TCe (1.4-Turbobenziner) in besserer Dynamique-Ausstattung nur 400 Euro mehr als das abgelöste 112-PS-Basismodell (ab 22.400 Euro).

Vielfahrern empfiehlt AUTO BILD den 160-PS-Diesel

Renault Grand Scénic TCe 130
Schokoladenseite: Von schräg hinten fallen die Bumerang- Leuchten und die stämmige Schulterlinie ins Auge.
Ein Luxus, den man sich gönnen sollte. Denn der neue, 130 PS starke 1,4-Liter ist ein kultivierter Geselle, der munter am Gas hängt und den 1,5-Tonner erstaunlich souverän im Verkehr mitschwimmen lässt. Dazu soll er im Schnitt nur 7,1 Liter Super schlucken – nach den ersten Erfahrungen sind im Alltag jedoch ein bis zwei Liter mehr einzukalkulieren. Vielfahrern empfehlen wir daher den durchzugsstarken 160-PS-Diesel (ab 26.000 Euro). Dank guter Geräuschdämmung läuft auch der neue Zweiliter-Selbstzünder angenehm leise. Überhaupt bleibt Komfort noch immer eine Domäne des Franzosen.
Trotz strafferer Fahrwerkabstimmung verschont der Renault Grand Scénic seine Passagiere vor groben Schlägen, allenfalls Querfugen kommen schon mal trocken durch. Dafür fährt er jetzt spürbar agiler, wankt kaum noch und lenkt gefühlvoller.
Vorn sitzt man nicht nur luftiger, sondern auch bequemer, weil das steiler stehende Lenkrad und die tiefer verstellbaren Sessel eine Sitzposition wie in einer Limousine ermöglichen. Auch hinten gibt es reichlich Platz, auf drei verschiebbaren Sesseln sitzen selbst Hünen bequem. Über die optionalen, mit einem Griff aus dem Boden klappenden Sitze in Reihe drei freuen sich allerdings nur Kinder (700 Euro). Dagegen uneingeschränkt Klasse: Bei ausgebauten Rücksitzen passen 2083 Liter in den Frachtraum – davon träumt der Hobby-Spediteur. Auch an Ablagen herrscht kein Mangel, bis zu 90 Liter lassen sich in Bodenfächern, Mittelkonsole, Handschuhfach und den Türtaschen verstauen.

Fazit

von

Uli Holzwarth
Mehr Platz, agileres Fahrverhalten, gute Ausstattung, angenehmer Komfort – beim neuen Renault Grand Scénic stimmt die Richtung. Er ist mehr denn je eine attraktive Van-Alternative zum VW Touran – nicht nur im Preis.