An dieser Stelle soll nicht über die vielfältigen Möglichkeiten der Schulmedizin zur Diagnoseerstellung berichtet werden, sondern vielmehr über den sehr mannigfaltigen Bereich der alternativen Medizin. Auch soll an dieser Stelle keine eigentliche Bewertung der alternativen Heilmethoden und ihrer Diagnoseverfahren erfolgen. Vielmehr handelt es sich um eine Auflistung und Beleuchtung der streckenweise recht fantasiereichen Methoden. Denn auch Schulmediziner können trotz Labortechnik und Apparatemedizin Fehldiagnosen stellen, wie sie beim Kartenlegen ganz sicherlich vorkommen werden.
Irisdiagnostik
Die Augendiagnose beruht auf einer Tradition, die bis ins alte Ägypten zurückverfolgt werden kann und bei der Ausbildung zum Heilpraktiker eine wesentliche Rolle spielt. Die sogenannten Iridilogen berufen sich auf ein 64 Seiten starkes Büchlein, das 1954 vom Mediziner Walter Lang veröffentlicht wurde und belegen soll, dass Leitungsbahnen aller Organe mit bestimmten Segmenten der Iris verbunden sind und sich entsprechende Diagnosen erstellen lassen. Im gleichen Jahr veröffentlichte der Augenarzt Vida und der Heilpraktiker Deck eine Studie, die die Wirksamkeit der Irisdiagnose belegen soll. Jedoch haben umfangreiche klinische Studien dieses Diagnoseverfahren deutlich widerlegt.
Fußreflexzonenmassage
Der direkte Zusammenhang von bestimmten Zonen der Fußsohle mit bestimmten Organen kann nicht wissenschaftlich untermauert werden. Folglich ist die Diagnose mit den einzelnen Reflexzonen, die auf Druck, Laser, Farbstrahler, Edelsteine und andere dubiose Gegenstände reagieren sollen, mehr als fraglich. Die Fehlerquote ist mit dem Werfen einer Münze gleichzusetzen. Die Massage selbst kann als äußerst wohltuend empfunden werden und das Allgemeinbefinden fördern. Weder eine direkte Behandlung eines Organs noch eine Diagnose ist mit den unterschiedlichen „Karten“ der Fußsohlen möglich.
Traditionelle chinesische Medizin (TCM)
Die Form der Heilkunde beruht auf einer über 2.000 Jahre alten Tradition, die sowohl in China, wie auch in Japan, Vietnam und Korea landespezifisch weiterentwickelt wurde. Allgemein geht man davon aus, dass innere Störungen auf bestimmte Art äußerlich wahrnehmbar sind. So erlangt die Erfassung der Pulsqualität eine große Berühmtheit wie auch die Zungendiagnose. Bei der ganzheitlichen Erfassung des Patienten und einer entsprechenden Therapie, die aus Bewegungen, Massagen, Diätetik und bestimmten Arzneimitteln besteht, können durchaus Linderungen bemerkt werden, was vornehmlich den Bereich des chronischen Kopfschmerzes betrifft.