Der Gangster-Streifen Scarface gilt trotz durchwachsener Kritiken als Meilenstein der Popkultur, nicht zuletzt aufgrund eines Al Pacino in Hochform. Fans des Films können nun selbst in die Haut des tragischen Protagonisten Tony Montana schlüpfen und diesem einen vielleicht weniger unglücklichen, wenn auch nicht weniger blutigen, Abgang verschaffen. Denn bei Scarface: Last Stand von Starwave Mobile ballert sich der Spieler durch endlose Söldnerhorden, die ihm den Garaus machen wollen.
Dabei zeigt sich leider auch schon die große Schwäche des Spiels: Letzten Endes dient das Thema nur als lockerer Aufhänger für einen weitgehend einfältigen Actionshooter, bei dem der Spieler ununterbrochen Gegner ins Jenseits befördern muss. Dazu wurde der Bildschirm in neun Felder unterteilt, die der Handy-Tastatur entsprechen – für jede Taste ein Feld. Das ist sicherlich eine interessante Umsetzung, fühlt sich allerdings auch ein wenig wie „Hau den Lukas“ auf neun Feldern an.
Abwechslung kommt nur dadurch ins Spiel, dass der Spieler auch taktisch Deckungen nutzen kann und genau abschätzen muss, wann er zum Abgeben einiger Schüsse hinter der Deckung wieder hervor kommt. Leider ist der Schwierigkeitsgrad im Wesentlichen nur dadurch bestimmt, wie viele Gegner gleichzeitig auf die Deckung feuern und die Spielfigur Stück für Stück ihres Lebensbalkens berauben. Symptomatisch ist denn auch das weitgehende Fehlen einer spannenden Geschichte, ein Wiedererkennen der Filmvorlage fällt schwer.
Scarface: Last Stand ist daher nur etwas für hartnäckige Fans des Spielkonzeptes. Alle anderen dürften das Spielprinzip am Anfang zwar sicherlich auch interessant, sehr bald dann allerdings auch öde finden.
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- Erschienen: 08.03.2010
- Details zum Test
„69% Spielspaß“
„Ordentliche Baller-Hommage an einen der größten Gangsterfilme aller Zeiten!“