Das „Dream Premium“ im Produktnamen ist schon ein drolliges Fähnchen, was der Osann hier in die Werbeschlacht reitet. Es mag dazu verleiten, den Blick weg vom Sicherheits-Defizit hin zu dem Komfort-Lösungen des Sitzerhöhers zu richten, dessen Gattung vom ADAC recht kritisch beäugt wird. Belesene Eltern werden aber wissen, dass man bei solch einem Kindersitz vorsichtig sein muss – mag das Teil noch so weich und kuschelig ausfallen.
Nutzbar für das komplette Kindergarten- und Schulalter
Doch der Reihe nach. Der Dream Premium gehört zu den beliebtesten, weil preisgünstigen, viele Jahre nutzbaren und überaus leicht zu bedienenden Kindersitzen für das gesamte Kindergarten- und Schulalter und – das muss man ihm zugestehen – einer sauberen, amtlichen ECE-Zulassung für die Normgruppen II und III. Weshalb dann noch zögern? Nun, es fehlt ihm sowohl an einer vernünftigen Seitenabstützung als auch an einer Kopf- und Rückenlehne. Das Kind wird einfach nur in den Autositz getopft (schon ein Vierjähriger!) und mit dem Autogurt angeschnallt. Der Kindersitz soll nur den Höhenunterschied bis zu oberen Gurtende ausgleichen und dafür sorgen, dass dieser nicht in den Hals des Kindes einschneidet.Höchstens als Zweit- oder Notsitz empfehlenswert
Was aber mit den Aufprallkräften passiert, wenn es zum Front- oder Seitencrash kommt, ist nur höchst unzureichend gelöst. Um nicht zu sagen: Gar nicht. Denn diesem zentralen Produktnutzen ist einem Handhabungs- und Kostenvorteil gewichen, der viele Eltern verlockt – aus Sicht des ADAC aber nur dann Bestand hat, weil ihn ein kleines Detail von der Masse der lieblos mit Stoff überzogenen Styropordeckel trennt: Seitlich am Korpus befindliche Gurthaken in sehr ausgeprägter Form. Bedeutet: der Beckengurt des Fahrzeugs bleibt bei einem Crash da, wo er sein soll und rutscht nicht nach oben, wo er schwere Bauchverletzungen verursachen kann. Das trennt die Spreu vom Weizen. Und natürlich: Der Dream Premium ist weich, kuschlig und mit rund 16 Euro (Amazon) der perfekte Deal für alle, die einen günstigen Zweit- oder Notsitz für die Kurzen suchen.