Der britische Mobilfunker Orange ist für innovative Technikkonzepte bekannt. Auch 2011 hat das Unternehmen wieder eine Innovation für das berühmte Musikfestival von Glastonbury in petto, auf dem mittlerweile fast schon traditionell die teils sehr ungewöhnlichen Orange-Projekte vorgestellt werden. Dabei führt der Mobilfunk-Provider die Idee seiner alternativen Energiegewinnungskonzepte fort. Dieses Mal handelt es sich um ein T-Shirt mit der Bezeichnung „Sound Charge“.
Richtig gelesen: Ein T-Shirt soll den Energiesorgen der Zukunft entgegentreten. Dabei setzt das Sound Charge auf eine piezoelektrische Dünnschicht, um Schallwellen in Strom zu verwandeln. Das Prinzip entspricht hierbei piezoelektrischen Lautsprechern, die elektrische Signale in Schwingungen und somit Schall umsetzen – nur, dass das Kleidungsstück diesen Prozess genau umkehrt. Die Dünnschicht verwandelt die Schallwellen in Strom, der dann den Handy-Akku des Trägers auflädt.
Noch ist allerdings unklar, wie gut das Prinzip funktioniert. Im Labor sollen bereits beachtliche Fortschritte realisiert worden sein. Wie gut das Ganze aber in der Realität funktioniert, soll nun auf dem Glastonbury-Festival gestestet werden – und vor allem, mit welcher Musik der Shirt-Träger am besten fährt. Denn je nach Beat ist die Energieausbeute sehr unterschiedlich. Dabei muss noch ermittelt werden, ob es primär auf die Lautstärke oder doch eher die Bassfrequenzen ankommt. Auf der relativ lauten Umgebung des Festivals soll ein Smartphone-Akku innerhalb von vier Tagen aufgeladen sein.
Dass dies derzeit noch kein marktreifes Produkt ist, dürfte jedem angesichts solcher Zahlen klar sein. Doch Orange ist zuverlässig: In der Zukunft wird man das Sound-Charge-Shirt soweit optimieren können, dass es irgendwann tatsächlich praxistauglich ist. Bleibt im Grunde nur noch die Hoffnung, dass dann die ganze Elektronik auch eine Waschmaschine überlebt...
21.06.2011