Der chinesische Hersteller Oppo ist eigentlich für seine enorm gut ausgestatteten Smartphones bekannt, die über den Internethandel zu erstaunlich niedrigen Kosten auch hierzulande erworben werden können. Doch nun möchte das Unternehmen offenbar auch vermehrt in die Breite gehen und auch das Budgetsegment abdecken. Mit dem Oppo Joy greift man denn auch ganz massiv an: Es soll für umgerechnet nur 99 Euro in den Handel gebracht werden, erstes Zielland ist Indonesien, später folgen weitere Staaten.
Wildert im Segment der Feature Phones
Mit dieser Preisgestaltung fährt man natürlich schwere Geschütze auf, denn damit bewegt sich das Joy in einem Bereich, der ansonsten eher den einfachsten Feature Phones reserviert bleibt. Doch entsprechend rudimentär ist auch dieses Smartphone aufgestellt. Und was bei einem Feature Phone egal ist, da es ohnehin nicht auf die Nutzung von Apps ausgelegt ist, stört bei einem Smartphone dann doch den einen oder anderen. Denn bei der hier verwendeten Technik muss man definitiv von einem recht behäbig wirkenden Gerät ausgehen.
Langsamer Chipsatz
So setzt es nur auf einen völlig veralteten Dual-Core-Chipsatz von MediaTek mit schwachen 1,3 GHz Taktrate, der zudem nur von 512 Megabyte Arbeitsspeicher unterstützt wird. Es mag ja so sein, dass die neueste
Android-Version 4.4 KitKat auf Geräte mit so wenig RAM ausgerichtet wurde – doch leider verwendet das Joy nur Android 4.2 Jelly Bean. Und da darf man definitiv mit Denksekunden und Performance-Einbrüchen rechnen, spätestens beim Aufruf grafiklastiger Websites oder anspruchsvoller Apps. Auch das Multitasking mehrerer Apps dürfte zu einem Ausbremsen des Systems führen.
Rudimentäre Ausstattung
Bedient wird das Einsteigergerät über einen 4 Zoll großen Touchscreen, der nur mit 800 x 480 Pixeln auflöst. Das kann man allerdings bei einem Einsteigermodell noch durchgehen lassen – anders als den schwachen Chipsatz. Noch einfacher präsentiert sich indes die restliche Ausstattung: Es gibt eine 3-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, eine VGA-Frontkamera für die Videotelefonie, Bluetooth,
GPS und
HSPA. Gerade einmal 4 Gigabyte Speicher, von denen sicherlich zwei Drittel durch das Betriebssystem blockiert werden, müssen per microSD-Karte erweitert werden. Das einzig nennenswerte Merkmal ist die Dual-SIM-Fähigkeit. Trotzdem: Die Frage ist, ob man nicht doch bereit ist, 150 bis 200 Euro zu investieren und ein vernünftiges Handy zu erwerben. Das Joy mag billig sein, aber ab einem gewissen Punkt ist die Ausstattung einfach zu schlecht, um noch wahres Smartphone-Feeling zu transportieren.