Seit März 2012 bietet der Hersteller einen mobilen Grafikchip der 600er Serie für Notebooks an, der die bekannten Fermi-Chips der GeForce-5xx ablösen wird. Die neue Kepler-Architektur ist leistungsfähiger als die Vorgängermodelle und wird im 28-Nanometer-Prozess angefertigt. Der GK107 wird mit DDR3- und GDDR5-Speicherchips bestückt, die eine Größe von 2.048 MByte erreichen können und über einen 128 Bit breiten Datenbus angebunden werden. Damit der Neue seine Fähigkeiten voll ausspielen kann, sollte eine starke CPU zur Seite stehen.
Im Ultrabook von Acer sind erste Chips dieser neuen Serie verbaut und könnten wesentlich mehr leisten, wäre da nicht die etwas schwachbrüstige ULV-CPU verbaut. Die zurzeit kleinste Kepler-Variante besitzt zwei Shader-Blöcke, die zusammen mit den beiden Polymorph-Engines und er Raster Engine das Graphic Processing Cluster (GPC) bilden. Die Leistung im Tesselation-Bereich soll gegenüber dem Vorgänger noch deutlich verbessert worden sein. Die Schnittstelle wird somit erstmals eine PCI 3.0 sein, die für größeren Datendurchsatz sorgen wird. Der Turbomodus wurde ebenfalls optimiert, der eine Leistungssteigerung bis 15 Prozent produzieren kann. Bei den verschiedenen Benchmarks, die bei Notebookcheck.de durchgeführt wurden positioniert sich der Neuling zwischen der GT 555M und der GTX 460M – das verspricht eine gute Multimedia-Leistung im Notebook. Beim direkten Vergleich mit dem Vorgänger GT 540M kann der GK107-Grafikchip die Verbesserungen durch die Kepler-Architektur mit einem Leistungszuwachs von 40 bis 100 Prozent für sich verbuchen. Insbesondere bei Shader-lastigen Anwendungen kann sich der mit DirectX 11.1 und Shader-Version 5.0 besonders hervortun. Leichte Einbußen muss man bei speicherintensiven Zugriffen hinnehmen, da die 128 Bit Breite des Dateninterfaces wie ein Flaschenhals wirken können.
Anwender mit Multimonitorbetrieb können sich beim GT640M besonders über die Vielfalt der Anschlussmöglichkeiten freuen. Bis zu vier aktive Displays mit einer maximalen Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten könnten das Arbeiten deutlich erleichtern und einem Notebook die Ausstattungsmerkmale eines echten Desktop-Replacements verleihen. Bei Nutzung der Optimus-Technologie (Koppelung mit der CPU-Grafikeinheit) muss man jedoch Einschränkungen hinnehmen, die auch 3D Vision betreffen.
Notebooks mit dedizierter Grafikeinheit konsumieren zwar deutlich mehr Strom, können aber dafür durch ihre Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit überzeugen. Mit der entsprechenden Ivy Bridge CPU lassen sich sogar PC-Games wie Skyrim, CoD, Anno 2070 und Mass Effect 3 auf mittlerer Detailstufe einwandfrei durchspielen.
03.05.2012