LG G3 Screen

Nun ist es offiziell: LG will wie schon Huawei oder Samsung künftig verstärkt auf hauseigene Chipsätze setzen. Mit dem LG G3 Screen wurde ein erstes Gerät angekündigt, das den zuvor LG Odin und nun LG NUCLUN genannten Prozessor verwendet – es handelt sich um ein übergroßes Smartlet mit durchaus beeindruckender Ausstattung. Dabei ist vor allem die Speicherausstattung bemerkenswert: 2 Gigabyte Arbeitsspeicher sollten für eine flüssige Performance beim Multitasking sorgen, 32 Gigabyte Medienspeicher bieten genügend Raum für Apps und Musik oder Filme.

Chipsatz nutzt das big.LITTLE-Prinzip

Dank eines microSD-Steckplatzes kann der Speicher noch per Speicherkarte erweitert werden. Mit dem G3 Screen sollte man also in keine Speicherverlegenheiten geraten. Der Chipsatz selbst dagegen ist zwar eine Eigenentwicklung, nicht aber ein Highend-Modell. Vielmehr handelt es sich um einen recht konventionellen Chipsatz nach dem big.LITTLE-Prinzip, der vier Cortex-A15-Kerne mit 1,5 GHz Taktrate für anspruchsvollere Aufgaben und vier stromsparende Cortex-A7-Kerne á 1,2 GHz für weniger wichtige Aufgaben beinhaltet.

Full-HD-Display mit IPS-Panel

LG stößt mit dem SoC (System-on-a-chip) nicht in neue Leistungssphären vor, sondern macht sich schlichtweg unabhängig von Zulieferern und senkt damit die Kosten. Doch vom eher einfach gehaltenen Chipsatz abgesehen ist das G3 durchaus ein stark ausgestattetes Gerät. Denn nicht nur der Speicher ist üppig vorhanden, auch das Display überzeugt mit seiner Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) auf 5,9 Zoll Bilddiagonale. Dank IPS-Panel sollte die Darstellung farbgetreu und kontraststark ausfallen, Blickwinkel zudem sehr stabil wirken.

Foto-Handy mit schneller LTE-Unterstützung

Ferner gibt es eine ordentliche 13-Megapixel-Kamera mit OIS+, eine Frontkamera mit 2,1 Megapixeln Auflösung und einen 3.000 mAh starken Akku. Der SoC beherrscht zudem LTE-A, man darf also davon ausgehen, dass das G3 Screen auch LTE-Datentransfers mit bis zu 225 MBit/s im Downstream ermöglicht. Erstaunlich ist an dem Smartlet nur eines: Mit 9,5 Millimetern fällt das Handy überraschend dick aus. Natürlich ist auch dieser Wert nicht wirklich „dick“ - wir sind mittlerweile nur durch all die ganzen flachen Flundern verwöhnt. Dennoch fällt das G3 Screen damit ein wenig aus dem aktuellen Rahmen.

Die Smartphone-Hersteller möchten weg von der Abhängigkeit von Dritten. Daher sprießen derzeit nur so die Projekte rund um eigene Chipsätze aus dem Boden. Nach Samsung und Huawei scheint nun auch LG Electronics sich mit eigenen Prozessoren unabhängig machen zu wollen. Als erstes Gerät soll in Bälde das LG Figer an den Markt gehen, das mit einem LG Odin genannten Prozessor ausgestattet ist. Dabei handelt es sich um eine bereits bekannte Konfiguration: Vier Cortex-A15-Kerne werden dabei von vier Cortex-A7-Kernen flankiert.

Octa-Core-Prozessor, der aber nicht einem Snapdragon gewachsen ist

Während die A15-CPUs für anspruchsvolle Aufgaben zuständig sind und auf 1,5 GHz takten, dienen die A7-CPUs dem Betrieb von niedrig priorisierten Aufgaben bei 1,2 GHz. Der Vorteil dieser big.LITTLE-Architektur genannten Lösung ist eine große Stromersparnis bei einfacheren Aufgaben wie dem Abholen von E-Mails, aber umgekehrt ein entsprechender Leistungsschub wenn beispielsweise gespielt werden soll. Gleichwohl: Insgesamt ist der Chipsatz eher einfach aufgestellt, denn erste Benchmarks zeigen Ergebnisse rund um 25.460 Punkte (AnTuTu). Zum Vergleich: Der aktuelle Snapdragon 801 ist mit 40.000 Punkten erheblich stärker.

Dafür aber Dull-HD-Display und riesiger Akku

Immerhin sind aber 2 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut, wie unter anderem das Online-Magazin „GSMArena“ nun vermeldet. Das sollte für einen flüssigen Betrieb der Benutzeroberfläche und reibungsloses Multitasking dicke ausreichen. Ferner spricht das Magazin von einem 5,9 Zoll großen Display mit 1.920 x 1.080 Pixeln Auflösung, einer 13-Megapixel-Hauptkamera und 16 Gigabyte internem Speicher. Der Akku soll mit 3.000 mAh Nennladung sehr groß ausfallen, was auf sehr lange Ausdauerzeiten hindeutet.

Testlaunch in ausgewählten Märkten?

Ob das LG Figer gleich in allen Ländern startet, ist noch unbekannt. Gerüchte deuten an, dass zunächst eine Art Testlaunch stattfinden könnte. Denn der LG Odin litt während der Entwicklungsphase immer wieder unter starken Überhitzungsproblemen, so dass vermutlich erst geprüft werden dürfte, wie das Feedback einer ausgewählten Kundschaft ausfällt. Ein Preis oder ein Termin für den Marktstart können daher auch noch nicht genannt werden.