Der Jané Nanuq XL zeigt schon im Produktnamen an, wohin die Reise geht: Viel Platz für das Kleine, eine etwas höhere Belastbarkeit als üblich (17 Kilogramm) und im Gesamtauftritt überaus robust. Mit pannenfreien Hartgummi-Doppelschwenkrädern, die winter- und feldwegtauglich erscheinen – jedenfalls mehr als die Masse der Allerweltsbuggys mit ihrem magersüchtigen Gestell, das sich zwar beim Verstauen in Kofferräumen und engen Hausfluren, beim Hieven in die Wohnung oder auf Bahnsteigen überaus nützlich macht, seinen Aktionsradius aber auf den Großstadt-Asphalt begrenzt.
Ausstattungsdetails und Funktionen
Wie immer beim spanischen Hersteller Jané sucht man nach Erklärungen für den doch sehr ambitionierten Kaufpreis seiner Kinderwagen. Das Datenblatt des Nanuq XL liefert erfreulicherweise gleich einige davon. Beispielsweise sind es Feinheiten wie eine aufsetzbare Babyschale (sehr außergewöhnlich für einen Buggy), der fünffach verstellbare Sitzeinhang oder die trotz der robusten Ausführung inklusive der sechs Doppelräder sehr kompakte Klappfunktion, die sich nicht viel schwieriger bedienen lässt als ein Regenschirm. Und es wird noch kompakter: Beim Einklappen fahren die Hinterräder ein und reduzieren die Faltgröße einmal mehr. Noch mehr Abstand zur Massenware schaffen die höhenverstellbaren Einzelgriffe, wenn es auch nur zwei unterschiedliche Positionen gibt und nicht, etwa wie bei den Kombiwagen, teleskopartig ausfahrbare, stufenlos verstellbare Höhenpositionen.
In vielen Fällen lohnt sich die Anschaffung
Jané dürfte so ziemlich der einzige Hersteller auf dem europäischen Markt sein, der einem Buggy solch ein Komfort-Feature zugesteht. Und ganz ehrlich: Es macht ihn auch teuer, was nicht gerade dem Sinn eines Einkaufsbegleiters entspricht, der die Kurzen in wahren Leben sehr bald nur noch in ihren Aktivitätspausen unterstützt. Für lange Spaziergänge in der Natur sind solche schwenkrädrigen Stadtbuggys ohnehin nicht geeignet, man wird also kaum sehr viel Wert auf eine exakte, rückenfreundliche Größenanpassung des Schiebers legen, wie man es bei einem lang nutzbaren Kombiwagen tun würde. Und trotzdem: Ein solcher Luxusbuggy kann für alle interessant sein, die einen Erstlingswagen genutzt haben und einen qualitativ hochwertigen Folgewagen suchen oder deren Kombiwagen sich als zu beengt entpuppt hat – was leider sehr häufig der Fall ist. Kostenpunkt: 280 Euro (Amazon).
02.04.2015